Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat während der Kapitol-Attacke nach Auffassung ehemaliger Mitarbeiter noch «Öl ins Feuer» gegossen. «Es war offensichtlich, dass die Situation im Kapitol gewalttätig war und schnell eskalierte», sagte die damalige Vizesprecherin des Weissen Hauses, Sarah Matthews, bei einer öffentlichen Anhörung des Untersuchungsausschusses zur Attacke auf den US-Parlamentssitz am Donnerstagabend (Ortszeit). Matthews sprach über einen Tweet, den Trump während der dramatischen Ereignisse vor anderthalb Jahren abgesetzt hatte - darin griff er seinen damaligen Vize Mike Pence erneut an. «Er hätte diesen Leuten sagen sollen, dass sie nach Hause gehen sollen», sagte Matthews. Der Tweet sei das Letzte gewesen, was es in diesem Moment gebraucht habe.
Donald Trump
Donald Trump, der ehemalige Präsident der USA. - Keystone
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  • Der Tweet sei das Gegenteil von Deeskalation gewesen, betonte auch der damalige stellvertretende Nationale Sicherheitsberater Matthew Pottinger bei der Anhörung.

«Das war der Moment, in dem ich beschloss zurückzutreten. Das sollte mein letzter Tag im Weissen Haus sein. Ich wollte einfach nicht mit den Ereignissen, die sich im Kapitol abspielten, in Verbindung gebracht werden.» Pottinger und Matthews betonten beide, dass Trump «Öl ins Feuer» gegossen habe.

Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2001 den Parlamentssitz in Washington erstürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Wahlsieg von Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden formal zu bestätigen. Die gewalttätige Menge wollte das verhindern. Pence leitete damals in seiner Rolle als Vizepräsident die Kongresssitzung - rechtlich eine rein zeremonielle Aufgabe. Trump hatte seinen Vize zuvor aber unverhohlen öffentlich dazu aufgerufen, das Prozedere zu blockieren - um ihm so nachträglich zum Wahlsieg zu verhelfen.

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