Disney plant, das Teilen von Passwörtern über einen Haushalt hinaus zu unterbinden.
Das Teilen von Passwörtern über einen Haushalt hinaus wird bei Disney+ bald nicht mehr möglich sein.
Das Teilen von Passwörtern über einen Haushalt hinaus wird bei Disney+ bald nicht mehr möglich sein. (Archivbild) - Richard Drew/AP/dpa

Nach Netflix will bald auch Disney+ beim Teilen von Passwörtern über einen Haushalt hinaus durchgreifen. Es wird aber einige Monate dauern, bis es alle Betroffenen zu spüren bekommen.

Disney will die Gangart gegen Passwort-Trittbrettfahrer in seinem Streaming-Dienst schrittweise verschärfen. Im Juni werde man zunächst nur in einigen Ländern durchgreifen, sagte Disney-Chef Bob Iger am Donnerstag im Sender CNBC. Flächendeckend solle das Teilen von Passwörtern über einen Haushalt hinaus im September unterbunden werden.

Kampf um schwarze Zahlen und neue Abonnenten

Der Konzern will den Streaming-Dienst Disney+ bis Ende September nach Milliardenverlusten in die schwarzen Zahlen bringen.

Der Streaming-Marktführer Netflix greift schon seit Monaten gegen die Weitergabe von Passwörtern durch – und bekam dadurch mehr Abonnenten. Zugleich birgt das Vorgehen gegen Passwort-Trittbrettfahrer Risiken: Verärgerte Nutzer könnten einfach zur Konkurrenz wechseln. Disney hofft aber auf die Attraktivität seines Streaming-Angebots mit Filmen und Serien rund um «Star Wars» und die Marvel-Superhelden.

Zugleich bieten die Streaming-Dienste günstigere Abos mit Werbeanzeigen an. Iger will bei Disney+ auch die Empfehlungen verbessern, um Nutzern für sie interessante Filme und Serien prominenter zu präsentieren. In einigen Ländern solle stärker auf lokale Produktionen gesetzt werden, sagte er in dem CNBC-Interview.

Die Rückkehr des alten Chefs

Der 73-jährige Iger war eigentlich schon im Ruhestand, kehrte dann aber im November 2022 an die Disney-Spitze zurück, um seinen glücklosen Nachfolger Bob Chapek abzulösen. Sein aktueller Vertrag läuft bis Ende 2026.

Iger steht vor der Herausforderung, den Konzern auf ein profitables Streaming-Geschäft auszurichten, während die Einnahmen im amerikanischen Kabel-TV-Markt sinken und auch die Kino-Erlöse zuletzt schwächelten.

Er will zudem in den kommenden Jahren 60 Milliarden Dollar in Disneys Freizeitparks und Kreuzfahrtschiffe investieren, die zu einer zentralen Geldquelle für den Konzern geworden sind.

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