Der US-Präsident lässt nicht locker und wütet weiter gegen die demokratische Partei – vor allem gegen vier Demokratinnen. Diese verurteilen die Äusserungen.
Donald Trump Demokratinnen
Rashida Tlaib (l-r), Ilhan Omar, Alexandria Ocasio-Cortez und Ayanna Pressley, alle Kongressabgeordnete der Demokraten, sprechen auf einer Pressekonferenz über die Äusserungen von US-Präsident Donald Trump. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump forderte mehrere Demokratinnen auf in ihre Heimatländer zurückzugehen.
  • Vier betroffene Demokratinnen verurteilten die Aussagen.
  • Trump legt allerdings nach.
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Die vier Demokratinnen, die zum Ziel von Trumpscher Hetze geworden sind, wehren sich. Der US-Präsident lässt nicht locker und wütet weiter. Allmählich kommt Kritik einzelner Parteikollegen.

Die vier Demokratinnen aus dem US-Kongress haben die Äusserungen des US-Präsidenten verurteilt. Trump habe zu einer «unverhohlen rassistischen» Attacke ausgeholt. Damit wolle er von der Korruptheit seiner Regierung ablenken, sagte eine der Abgeordneten, Ilhan Omar.

«Das ist die Agenda weisser Nationalisten, egal ob es in Chatrooms passiert oder im nationalen Fernsehen. Und nun hat es den Garten des Weissen Hauses erreicht», sagte sie. Trump gab sich trotz massiver Kritik unnachgiebig und legte am Dienstag erneut nach.

Demokratinnen lassen sich nicht von Trump einschüchtern

Omar und ihre Parteikolleginnen Alexandria Ocasio-Cortez, Rashida Tlaib sowie Ayanna Pressley betonten bei dem Auftritt im Kongress: Sie liessen sich nicht von Trump einschüchtern. Pressley sagte, man dürfe sich nicht von dem Republikaner «ködern» lassen. Er wolle damit nur von der «herzlosen, chaotischen und korrupten» Kultur in seiner Regierung ablenken wolle. Omar und Tlaib sprachen sich zudem für die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump aus.

Demokratinnen verurteilen Trumps Äusserungen
llhan Omar, Kongressabgeordnete der Demokraten, spricht auf einer Pressekonferenz über die Äusserungen von US-Präsident Trump. Die demokratische Partei steht hinter ihr. - dpa

Er hatte am Sonntag in einem Tweet mehrere Demokratinnen dazu aufgefordert, in ihre vermeintlichen Heimatländer zurückzugehen. Sie sollen die Probleme dort lösen, statt den USA gute Ratschläge zu geben. Trump hatte in der Nachricht keine Namen genannt. Er spielte aber unmissverständlich auf die Gruppe der vier aufstrebenden demokratischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus an.

Alle vier sind US-Bürgerinnen. Ocasio-Cortez ist puerto-ricanischer Abstammung, geboren in New York; Tlaib ist Tochter palästinensischer Einwanderer, geboren in Detroit. Pressley ist Afroamerikanerin, geboren in Chicago. Omar kam zwar in Somalia auf die Welt, wurde aber schon als Teenager in den USA eingebürgert.

Trump versteht nicht, warum die Demokratische Partei die vier Frauen unterstützt

Am Montag hatte der US-Präsident bei einem Auftritt im Rosengarten des Weissen Hauses nachgelegt. Er warf den Frauen vor, die USA zu hassen. Sie beschwerten sich ständig und verbreiteten unter anderem antisemitische Positionen, beklagte er. «Wenn es ihnen hier nicht gefällt, dann können sie gehen.»

Vereinigten Staaten
Donald Trump der Präsident der USA. - DPA

Trump behauptete, viele Amerikaner seien seiner Meinung. Auf die Frage, ob er darüber besorgt sei, dass viele Menschen diese Äusserungen als rassistisch betrachteten, sagte Trump: «Das besorgt mich nicht, weil die Leute mir zustimmen.»

Nach dem Auftritt der vier Frauen holte Trump auf Twitter erneut aus und schrieb dort: Die Demokratinnen hätten «einige der abscheulichsten, hasserfülltesten und ekelhaftesten Dinge» gesagt, die je ein Politiker im Kongress gesagt habe. Und dennoch stehe die Demokratische Partei hinter ihnen. Er frage sich, warum das Repräsentantenhaus nicht darüber abstimme, die Kommentare der Frauen zu tadeln.

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