David Malpass ist seit 2019 Chef der Weltbank. Ex-US-Präsident Donald Trump hatte ihn vorgeschlagen. Nun erhält er den Vorwurf, die Klimakrise zu leugnen.
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David Malpass bei der Ankunft zu einem Meeting am 13.September 2022. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Weltbankpräsident David Malpass steht wegen Äusserungen zur Klimapolitik unter Druck.
  • Er wurde damit konfrontiert, ein Klimaleugner zu sein.

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte am Freitag (Ortszeit) in Washington Folgendes: «Wir sind mit den Äusserungen von Präsident Malpass nicht einverstanden». Der US-amerikanische Ökonom Malpass erhielt am Dienstag bei einer Veranstaltung der Zeitung «New York Times» mehrere Vorwürfe.

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David Malpass mit dem deutschen Bundeskanzler, Olaf Scholz. - Keystone

Er wurde damit konfrontiert, ein Leugner der Klimakrise zu sein. Weiter wich er der Nachfrage aus, ob die Verbrennung fossiler Brennstoffe zur globalen Erwärmung beitrage. Stattdessen hatte Malpass gesagt: «Ich bin kein Wissenschaftler.» Das brachte ihm viel Kritik ein.

USA erwarten Führungsrolle der Weltbank in Klimakrise

Jean-Pierre sagte, die US-Regierung erwarte von der Weltbank, dass sie eine Führungsrolle bei Klimazielen einnehme. «Das Finanzministerium, das unser Engagement bei internationalen Finanzinstitutionen beaufsichtigt, hat diese Erwartung gegenüber der Führung der Weltbank deutlich gemacht.» Auf die Frage nach einer möglichen Abberufung von David Malpass ging sie nicht konkret ein. Sie betonte aber, Entscheidungen dieser Art erforderten generell eine Mehrheit unter den Anteilseignern.

In einem Interview mit dem Nachrichtenportal «Politico» bemühte sich Malpass am Freitag um Schadensbegrenzung und sagte, er bedauere seine Wortwahl. «Das war ein schlecht gewählter Satz.» Auf die Frage, ob er die Klimakrise leugne, hätte er mit «Nein» antworten sollen, sagte Malpass weiter. Zugleich machte er klar, er werde nicht zurücktreten.

David Malpass 2019 von Ex-Präsident Trump vorgeschlagen

David Malpass war 2019 in der Amtszeit des früheren US-Präsidenten Donald Trump auf dessen Vorschlag hin ins Amt gekommen. Er wurde für fünf Jahre berufen. Trump hat in der Vergangenheit wiederholt daran gezweifelt, ob der Klimawandel menschengemacht sei – solche Zweifel sind wissenschaftlich klar widerlegt. Der Republikaner hatte die USA während seiner Amtszeit aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zurückgezogen.

Sein Nachfolger Joe Biden von den Demokraten hatte den Schritt nach seinem Amtsantritt umgehend rückgängig gemacht. Ausserdem hat er die USA wieder zurück in das Abkommen geführt. Biden hat den Kampf gegen den Klimawandel zu einem seiner wichtigsten Ziele erklärt.

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