Bob Dylan hat seine Songrechte an Universal Music verkauft. Schätzungsweise soll er damit 300 Millionen Dollar eingenommen haben.
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Bob Dylan hat seine Verlagsrechte verkauft. (Archivbild) - Getty Images
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bob Dylan hat seine Verlagsrechte für 300 Millionen Dollar an Universal Music verkauft.
  • Durch den Streaming-Boom sind solche Verkäufe für Musiker zu einer Goldgrube geworden.

Bob Dylan zählt bis heute zu den einflussreichsten Musikern der Gegenwart. Seine Songrechte wechselten nun den Besitzer - für mehrere hundert Millionen Dollar. Mit dem Streaming-Boom sind die Verlagsrechte für die Musik populärer Künstler zu einer Goldgrube geworden.

Verlagsrechte gehen an «Universal Music»

Bob Dylan hat die Verlagsrechte an allen seinen Songs an den weltgrössten Musikkonzern «Universal Music» verkauft. Und damit schätzungsweise mehr als 300 Millionen Dollar eingenommen.

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Bob Dylan veräussert die Rechte an seinen mehr als 600 Songs. Foto: Chris Pizzello/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Der Branchenriese nannte keinen Preis für die mehr als 600 Titel. Die «New York Times» veröffentlichte aber den geschätzten Wert, während Branchenbeobachter auf jeden Fall von mehreren hundert Millionen ausgingen.

Verlagsrechte wurden durch Coronavirus wichtiger

Die Verlagsrechte haben sich in der Musikbranche insbesondere mit dem Erfolg der Streaming-Dienste zu einem äusserst wertvollen Gut entwickelt. Ihre Besitzer bekommen unter anderem Geld, wenn die Titel in Filmen oder Werbung verwendet oder von anderen Künstlern aufgenommen werden. In der aktuellen Pandemie erhielten sie zusätzliche Bedeutung als Einnahmequelle, da für Musiker die Einnahmen aus Live-Auftritte wegfielen.

Das alles löste ein regelrechtes Goldfieber um die Verlagsrechte mit erhöhter Deal-Aktivität aus. So wurden vor kurzem die Rechte am Songkatalog von Taylor Swift Medienberichten zufolge ebenfalls für über 300 Millionen Dollar gekauft.

Taylor Swift
Taylor Swift veröffentlicht den neuen Song «Carolina». - Keystone

Es war schon der zweite Verkauf, nachdem sie im vergangenen Jahr zusammen mit ihrer früheren Plattenfirma den Besitzer wechselten. Da sie keine Kontrolle darüber hatte, nimmt sie ihre Musik aktuell neu auf. Zuvor hatte sie versucht, die Rechte selbst zu kaufen.

Erst vor wenigen Tagen verkaufte auch die «Fleetwood-Mac»-Sängerin Stevie Nicks den Mehrheitsanteil an ihrem Song-Katalog. Laut Medienberichten wurde er dabei mit 100 Millionen Dollar bewertet. Schon in der Vergangenheit hatte es Konflikte um wertvolle Songrechte von grossen Bands wie die Beatles gegeben.

Bob Dylan plante Verkauf seit Jahren

Universal Music sichert sich mit dem Deal die Rechte auf Dylan-Songs: Vom Klassiker «Blowin' In The Wind» aus dem Jahr 1962 bis zum diesjährigen Titel «Murder Most Foul». Der Konzern hält damit weiter seine starke Position in der Branche vor einem für die kommenden Jahre erwarteten Börsengang. Der Musikverlag hat bereits die Rechte für Musik von Grössen wie Coldplay, Abba, Justin Bieber, Adele und Billie Eilish.

Bob Dylan
Bob Dylan und Justin Bieber haben ihre Verlagsrechte beide an Universal Music verkauft. (Archivbild) - DPA

Der Folk-Rock-Pionier Bob Dylan gehörte zu den wenigen Künstlern, die die Verlagsrechte für ihre Musik selbst kontrollierten. Der 79-jährige ist zugleich der einzige Musiker, der einen Literatur-Nobelpreis für seine Texte bekam. Dylan sei schon seit Jahren in Gesprächen mit der Chefin des Universal-Music-Verlagsgeschäfts, Jody Gerson, über einen Verkauf gewesen. Bis zur Pandemie ging Bob Dylan trotz seines Alters regelmässig auf Tour mit Dutzenden Auftritten jedes Jahr.

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