US-Präsident Joe Biden hat Kritik nach dem Abschluss des Truppenabzugs zurückgewiesen. Er habe den Konflikt mit den Taliban nicht «eskalieren» lassen wollen.
Joe Biden
Joe Biden will keine Kritik zulassen. - EPA/MICHAEL REYNOLDS
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Joe Biden weist Kritik in Sachen Afghanistan-Abzug ab.
  • Die Evakuierung sei ein «aussergewöhnlicher Erfolg» gewesen.

US-Präsident Joe Biden hat Kritik nach dem Abschluss des Truppenabzugs aus Afghanistan entschieden zurückgewiesen.

Die Evakierungsmission der vergangenen Wochen zur Rettung westlicher Staatsbürger und afghanischer Ortskräfte sei ein «aussergewöhnlicher Erfolg» gewesen. Dies sagte Biden am Dienstag in einer Fernsehansprache im Weissen Haus. «Wir haben eine der grössten Luftbrücken der Geschichte abgeschlossen». Kein Land habe jemals etwas Vergleichbares auf die Beine gestellt.

Kämpferische Rede von US-Präsident

Biden verteidigte in seiner kämpferischen Rede auch seine Entscheidung, an einem Ende des Militäreinsatzes bis zum 31. August festzuhalten. Er habe die Wahl gehabt, den Abzug abzuschliessen oder den Konflikt mit den radikalislamischen Taliban zu «eskalieren». Dann hätte er «tausende» zusätzliche Soldaten ins Land schicken und den Krieg in «ein drittes Jahrzehnt» führen müssen.

«Es war an der Zeit, diesen Krieg zu beenden», sagte Biden. «Der Krieg in Afghanistan ist jetzt zu Ende.»

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Generalmajor Chris Donahue, Kommandeur der 82. Luftlandedivision der US-Armee, XVIII. Luftlandekorps, verlässt als letzter US-Soldat afghanischen Boden (Aufnahme durch Nachtsichtgerät). Foto: Uncredited/U.S. Central Command via AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Die USA hatten ihren 20-jährigen Militäreinsatz in Afghanistan in der Nacht zum Dienstag abgeschlossen. Die letzten Soldaten verliessen an Bord einer US-Militärmaschine die Hauptstadt Kabul.

Biden geriet in massive Kritik

Biden ist massiv in die Kritik geraten. Dies wegen der teils chaotischen Umstände des Truppenabzugs und der Machtübernahme der Taliban. Ebenso wie wegen des Anschlags von vergangener Woche nahe des Flughafens von Kabul mit mehr als hundert Toten. Unter den Toten des Anschlags waren auch 13 US-Soldaten.

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Viele Menschen sind bei dem Anschlag am Flughafen Kabul gestorben. (Symbolbild). - Keystone

Kritisiert wird Biden auch dafür, dass zahlreiche US-Bürger in Afghanistan zurückgelassen wurden. Der Präsident bekräftigte nun, die USA seien entschlossen, ihnen bei der Ausreise zu helfen, sollten sie dies wünschen. «Für die verbleibenden Amerikaner gibt es keine Deadline.»

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