Der ehemalige US-Präsident Barack Obama fordert Amtsinhaber Donald Trump auf, seine Wahlniederlage einzugestehen. Trump wehrt sich gegen den Sieg von Joe Biden.
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US-Präsident Donald Trump (l) und Vorgänger Barack Obama kritisieren sich gegenseitig. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Donald Trump erkennt den Wahlsieg von Joe Biden nicht an.
  • Trumps Vorgänger Barack Obama fordert ihn nun auf, seine Niederlage zu akzeptieren.

Der frühere US-Präsident Barack Obama Donald Trump eindringlich aufgefordert, sein Ego zu überwinden und seine Wahlniederlage einzugestehen. «Wenn Ihre Zeit vorbei ist, dann ist es Ihre Aufgabe, das Land an die erste Stelle zu setzen. Und über Ihr eigenes Ego, Ihre eigenen Interessen und Ihre eigenen Enttäuschungen hinaus zu denken.»

Barack Obama: Trump leugne die «Realität»

Das sagte der Demokrat Barack Obama dem Sender CBS in einem am Sonntagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview. Dem Sender NPR sagte Barack Obama in einem am Montag ausgestrahlten Interview mit Blick auf Trump: «Ich denke nicht, dass er Erfolg damit haben wird, die Realität zu leugnen.»

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Hat afrikanische Wurzeln: Ex-US-Präsident Barack Obama. - Keystone

Der Republikaner Trump verschärfte dagegen am Montag seine unbelegten Betrugsvorwürfe bei der Wahl. Sein demokratischer Kontrahent Joe Biden war zum Sieger ausgerufen worden. «Die betrügerischste Wahl in der Geschichte!», schrieb Trump auf Twitter.

«Ich habe die Wahl gewonnen!» Twitter versah beide Tweets mit Warnungen. Der Kurznachrichtendienst verwies unter anderem darauf, dass ein anderer Wahlsieger ausgerufen worden sei.

Donald Trump wehrt sich gegen den Wahlentscheid

In einer Serie weiterer Tweets verbreitete der amtierende Präsident Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit Wahlsoftware der Firma Dominion. Mehrere US-Behörden haben diese Gerüchte bereits vor Tagen zurückgewiesen und von der sichersten Wahl in der amerikanischen Geschichte gesprochen. Zudem überschüttet Trumps Wahlkampfteam seine Anhänger mit Aufrufen zu Spenden.

Biden bereitet sich weiter auf die Übernahme der Amtsgeschäfte nach seiner Vereidigung am 20. Januar in Washington vor, obwohl Trump eine ordnungsgemässe Übergabe bislang verweigert. Biden legt seinen Schwerpunkt auf die Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie, die in den USA ausser Kontrolle geraten ist.

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Die Kritikpunkte von Janet Yellen sind zum Grossteil die gleichen, wie diejenigen des abgetretenen Präsidenten. (Archivbild) - YouTube

Der Demokrat begrüsste die Fortschritte beim Corona-Impfstoff der US-Firma Moderna, mahnte die Amerikaner aber zugleich zur Vorsicht. «Die heutige Nachricht zu einem zweiten Impfstoff ist ein weiterer Grund, um hoffnungsvoll zu sein.» Das schrieb Biden am Montag auf Twitter und lobte die Verantwortlichen für den «Durchbruch». Man sei noch Monate davon entfernt, dass weite Teile der Bevölkerung geimpft werden könnten.

Joe Biden plant viel für den ersten Tag

Joe Biden will gleich am ersten Tag im Weissen Haus mehrere politische Entscheidungen Trumps rückgängig machen. «Wir haben viel vor für Tag eins», sagte Bidens Stabschef Ronald Klain am Sonntag im TV-Sender NBC. Unter anderem sei geplant, gleich wieder dem Klimaabkommen von Paris beizutreten.

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Joe Biden und Kamala Harris werden voraussichtlich für die nächsten vier Jahre an der Spitze der USA politisieren. - Keystone

Zudem sollen junge Migranten in den USA geschützt werden und Massnahmen zum Gesundheitswesen ergriffen werden. Biden kann die Schritte nach der Amtsübernahme am 20. Januar als Präsidenten-Erlasse einleiten.

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