Bundespräsidentin Viola Amherd hat bei einer Rede in New York die Bedeutung der Gleichstellung für den Frieden betont.
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Bundespräsidentin Amherd sagt im UN-Sicherheitsrat: «Frieden ist eng verbunden mit der Gleichstellung der Geschlechter und den Rechten der Frauen» (Archivbild) - keystone

Bundespräsidentin Viola Amherd hat am Dienstagnachmittag (Lokalzeit) in ihrer Rede zur Eröffnung einer informellen Sitzung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Uno) in New York die Bedeutung der Gleichstellung für den Frieden betont. Im Fokus der Debatte standen Synergien zwischen dem Ausschuss für die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) und der Agenda zu Frauen, Frieden und Sicherheit (WPS).

Das CEDAW-Übereinkommen und die WPS-Agenda bilden zusammen mit anderen Menschenrechtsverträgen und dem humanitären Völkerrecht den globalen Rahmen für den Schutz und die Förderung der Rechte von Frauen und Mädchen. Durch Synergien zwischen diesen Rechtsinstrumenten soll dieser Schutz sowohl in Friedens- als auch in Konfliktzeiten erhöht werden.

Zu wenig Frauen bei Friedensgesprächen

Für die Schweiz gebe es keinen Zweifel: «Frieden ist eng verbunden mit der Gleichstellung der Geschlechter und den Rechten der Frauen», sagte die Bundespräsidentin vor dem Sicherheitsrat. Ihre Beteiligung an Friedensprozessen, Konfliktprävention und Wiederaufbau nach einem Konflikt sei von entscheidender Bedeutung. «Doch bei Friedensgesprächen sind weniger als 15 Prozent der Teilnehmenden Frauen. Das ist eindeutig zu wenig.»

Die Schweiz setze sich dafür ein, dass der Sicherheitsrat das Instrument «Frauen, Frieden und Sicherheit» in allen Kontexten und Themen auf seiner Agenda umsetze. Dabei lege sie einen Schwerpunkt auf die Stärkung der Beteiligung von Frauen und die Förderung ihrer Netzwerke und Organisationen.

Für die Verwirklichung der Frauenrechte

«In den letzten 70 Jahren wurden Fortschritte bei der Gleichstellung erzielt, doch es bleibt viel zu tun», sagte die Bundespräsidentin. Die Welt sei mit zahlreichen Konflikten konfrontiert. Die multilateralen Institutionen litten unter einer grossen Vertrauenskrise.

«Die Grundrechte und Grundfreiheiten von Frauen und Mädchen sind Gegenstand von relativistischen Ausführungen, sowohl in den Sälen hier als auch weltweit. Wir müssen unsere Stimmen laut und deutlich für die Verwirklichung der Frauenrechte erheben», sagte Amherd.

Das informelle Treffen vom Dienstag ist ein Auftakt im Hinblick auf die jährliche offene Debatte des Sicherheitsrats zur Agenda «Frauen, Frieden, Sicherheit», welche die Bundespräsidentin während des Schweizer Vorsitzes des Sicherheitsrats im Oktober präsidieren wird.

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