Ein Erdbeben der Stärke 7,0 und viele schwächere Erschütterungen richteten am Wochenende in Alaska grosse Schäden an.
Dieses Luftbild zeigt Schäden an der Vine Road nach dem Erdbeben.
Dieses Luftbild zeigt Schäden an der Vine Road nach dem Erdbeben. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Alaska ist stark von Erdbeben betroffen.
  • Die Versorgung mit Strom und Wasser ist wiederhergestellt.

Aufgerissene Strassen, verwüstete Supermärkte, geborstene Wasserleitungen: Ein Erdbeben der Stärke 7,0 und mehr als 200 Nachbeben haben am Freitag und Samstag schwere Schäden im Süden Alaskas hinterlassen. In den kommenden Tagen sei mit weiteren schwächeren Erschütterungen zu rechnen, teilte die Erdbebenwarte des US-Bundesstaates mit. Die Polizei geht bisher nicht von Toten oder Schwerverletzten aus.

Das Hauptbeben ereignete sich am Freitag um 8.29 Uhr Ortszeit in 40 Kilometern Tiefe. Leichte Auswirkungen waren nach Informationen der Erdbebenwarte noch in 600 Kilometern Entfernung zu spüren. Es handelte sich den Experten zufolge um einen der schwersten Erdstösse der vergangenen Jahre in Alaska.

Versorgung wieder hergestellt

Das Epizentrum lag nahe Anchorage, der grössten Stadt des Bundesstaates. Dort leben knapp 300 000 Menschen. Die Behörden konnten zunächst keine genauen Angaben zur Höhe der Schäden machen. Die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser sei vielerorts unterbrochen worden, habe nun aber fast vollständig wiederhergestellt werden können.

In den sozialen Medien kursieren mehrere Videos, die Einwohner von Anchorage in Panik zeigen. Eine Reporterin veröffentlichte auf Twitter Aufnahmen, die aus einem Gerichtsgebäude stammen sollen. Darauf ist zu sehen, wie das Haus heftig wackelt und zwei Frauen Zuflucht unter Tischen suchen. Andere Bilder zeigten zersplitterte Fensterscheiben und umgestürzte Möbel. Ein Stück einer Strasse, die zum Flughafen von Anchorage führt, sackte ein.

Erdbeben mit Stärke 5,0

In der Nacht zu Samstag zeichnete Alaskas Erdbebenwarte mehrere Nachbeben auf, die die Stärke 5,0 überschritten. Hinzu kamen viele geringere Erschütterungen. Eine vorsorglich erlassene Tsunami-Warnung für einige Teile der Südküste Alaskas hoben die Behörden später wieder auf.

Bill Walker, der scheidende Gouverneur des Bundesstaates, hatte den Katastrophenfall ausrufen lassen, um schneller Hilfe organisieren zu können. US-Präsident Donald Trump wurde auf dem G20-Gipfel in Argentinien über die Lage unterrichtet und sagte Hilfe seiner Regierung zu.

Alaska wird immer wieder von Erdstössen getroffen. Die Erdbebenwarte des Bundesstaates misst durchschnittlich alle 15 Minuten eine Erschütterung. Die meisten davon spüren die Einwohner nicht. Ein besonders verheerendes Beben ereignete sich im Jahr 1964, als ein Wert von 9,2 gemessen wurde.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

G20-GipfelDonald Trump