Acht Tote bei Polizei-Einsatz in Favela von Rio de Janeiro
Das Wichtigste in Kürze
- Die Polizei von Rio de Janeiro suchte in einer Favela nach Kriminellen.
- Beim darauffolgenden Schusswechsel wurden acht Menschen getötet.
Polizisten der Spezialeinheit Bope und der Autobahnpolizei hätten in Vila Cruzeiro nach Kriminellen aus der benachbarten Favela Jacarezinho gesucht. Das teilte die Polizei des Bundesstaates Rio de Janeiro am Freitag mit.
Dabei sei es zu Auseinandersetzungen gekommen. Diese forderten acht Tote – Kriminelle, die ihren Verletzungen erlagen.
Sieben Gewehre, 14 Handgranaten, vier Pistolen und eine grosse Menge Drogen seien sichergestellt worden. Schulen und Gesundheitseinrichtungen in der Region in der Nordzone von Rio blieben dem Nachrichtenportal «G1» zufolge aus Sicherheitsgründen geschlossen. Vom frühen Morgen an habe es heftige Schusswechsel gegeben.
«Rückeroberung» der Favelas
Der Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Cláudio Castro, hatte kürzlich das Programm «integrierte Stadt» zur «Rückeroberung» der Favelas vorgestellt. Bei diesem sollten rund 500 Millionen Real (etwa 89 Millionen Franken) unter anderem in Jacarezinho investiert werden.
In Jacarezinho waren im vergangenen Mai beim blutigsten Polizeieinsatz in Rios Geschichte mindestens 28 mutmassliche Mitglieder von Drogenbanden getötet worden.
Vergangene Woche hatte der oberste brasilianische Gerichtshof bestimmt, dass Rio Massnahmen ergreifen müsse, um die Tödlichkeit von Polizeieinsätzen zu verringern. Das oberste Gericht setzte eine Frist von 90 Tagen zur Vorlage eines entsprechenden Plans.