Der junge Kongolese Moïse Kabagambe wurde im Januar in Rio de Janeiro von mehreren Menschen zu Tode geprügelt. In Brasilien gehen nun Hunderte Menschen auf die Strasse - und fordern Gerechtigkeit.
Menschen demonstrieren in Rio de Janeiro nach dem gewaltsamen Tod eines kongolesischen Einwanderers. Foto: Bruna Prado/AP/dpa
Menschen demonstrieren in Rio de Janeiro nach dem gewaltsamen Tod eines kongolesischen Einwanderers. Foto: Bruna Prado/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der brutalen Tötung eines afrikanischen Flüchtlings hat es in zahlreichen brasilianischen Städten Demonstrationen für Gerechtigkeit gegeben.

In Rio de Janeiro versammelten sich Hunderte Demonstranten am Samstag an einer Strandbar im Stadtteil Barra da Tijuca, in der der junge Kongolese Moïse Kabagambe gearbeitet hatte. Dort wurde er am 24. Januar von mehreren Menschen zu Tode geprügelt. Nach Medienberichten unter Berufung auf Angehörige Kabagambes wurde dieser angegriffen, als er eine ausstehende Lohnzahlung für zwei Tage Arbeit einforderte. Es gab inzwischen drei Festnahmen.

Gerechtigkeit für Kabagambe

Weitere Proteste gab es etwa in São Paulo, Salvador, Brasília und Recife. Die Demonstranten forderten Gerechtigkeit für Kabagambe und prangerten Rassismus gegen Schwarze an. Rios Stadtverwaltung kündigte an, den Kiosk, in dem sich die Strandbar befand, in eine Gedenkstätte für den Getöteten, der nach Medienberichten 24 Jahre alt wurde, sowie für die afrikanische Kultur zu verwandeln. Kabagambes Familie werde angeboten, diese zu betreiben.

Bei den Protesten in Rio riefen einige Demonstranten Berichten zufolge auch «Bolsonaro raus». Brasiliens rechter Staatspräsident Jair Bolsonaro hat sich mehrmals öffentlich problematisch über Schwarze geäussert und bestritten, dass es in dem grössten Land Lateinamerikas ein Rassismus-Problem gibt.

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