Brett Kavanaugh gehört zum Supreme Court und kippte das Abtreibungsrecht in den USA. Nun musste der Richter wegen einer Demo aus einem Restaurant flüchten.
Abtreibungsverbot
Der konservative Richter Brett Kavanaugh stimmte für ein Verbot des Abtreibungsrechts. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Brett Kavanaugh ist Supreme-Court-Richter und stimmte gegen das Abtreibungsrecht.
  • Beim Abendessen in einem Steakhouse musste er nun vor einem wütenden Mob flüchten.
  • Das Restaurant nimmt Kavanaugh in Schutz – auf Twitter wird gespottet.
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Vor wenigen Wochen wurde in den USA das Recht auf Abtreibung gekippt. In der Bevölkerung ist die Wut über den Entscheid seither gross. Einer, der massgeblich am Entscheid beteiligt war, musste dies nun am eigenen Leib erfahren.

Abtreibungsverbot
Brett Kavanaugh und seine Familie bei der Nominierung als Supreme-Court-Kandidaten durch US-Präsident Donald Trump. - Keystone

Der konservative Richter Brett Kavanaugh stimmte Ende Juni für die Abschaffung gegen das Abtreibungsrechtes.

Jetzt kriegt er die Quittung dafür: Wegen eines wütenden Mobs musste der Jurist vergangenen Mittwoch das Steak House «Morton's» durch die Hintertür verlassen. Dies berichten nun mehrere US-Medien.

Kavanaugh befand sich noch beim Abendessen, als Demonstranten vor dem Restaurant auftauchten. Zuvor riefen sie bereits beim Manager des Lokals an, und forderten, er solle den Supreme-Court-Richter rauswerfen.

Zornige Stellungnahme – viel Spott

Das Restaurant äussert sich wütend zum Vorfall: «Der ehrenwerte Richter des Obersten Gerichtshofs Kavanaugh und alle anderen Gäste des Restaurants wurden beim Abendessen in unserem Morton's-Restaurant von ungebührlichen Demonstranten belästigt», sagte ein Vertreter des Steak Houses in einer Erklärung gegenüber «Politico».

Weiter heisst es in der Erklärung: «Politik, egal auf welcher Seite man steht oder welche Ansichten man hat, sollte nicht auf dem Recht der Freiheit herumtrampeln, sich zu versammeln und zu essen.» Es gäbe für alles eine Zeit und einen Ort. «Die Störung des Abendessens aller unserer Kunden war ein Akt des Egoismus und nichtig des Anstands.»

Abtreibung USA
Der Supreme Court hat das Recht auf Abtreibung aufgehoben.
Abtreibung USA
Einige konservativ dominierte Bundesstaaten verhängten daraufhin umgehend Abtreibungsverbote.
Abtreibung USA
Das führte in den gesamten USA zu Protesten.
Abtreibung USA
Auch in den sozialen Medien ist die Empörung gross. Mit #SexStrike rufen die Amerikanerinnen landesweit zu Streiks auf.

Die grantige Antwort des Lokals wird in den sozialen Medien vielfach verspottet. Es wird debattiert, ob der Richter das Recht habe, in Ruhe zu speisen. Oft fällt der Witz, dass nichts in der Verfassung stehe, was das Recht auf ein Abendessen in Ruhe garantiere.

Unter dem Hashtag «FuckMortonsSteakhouse» finden sich etliche Anspielungen auf die Begründung, mit der die konservative Mehrheit des Obersten Gerichtshof das Abtreibungsrecht gekippt hat.

Fox News kritisiert Vorfall nach Abtreibungsverbot

Während auf Twitter viel gewitzelt wird, kritisiert der konservative Nachrichtensender Fox News den Vorfall. Bei einer Pressekonferenz des Weissen Hauses nutze Fox-News-Journalist Peter Doocy die Gelegenheit und konfrontierte Pressesprecherin Karine Jean-Pierre zum Fall Kavanaugh.

Diese nahm Doocy den Wind aus den Segeln und antwortete: «Menschen haben ein Anrecht darauf, draussen friedlich zu protestieren. Das macht eine Demokratie aus.»

Befürworten Sie das Recht auf Abtreibung?

Laut dem «Politico»-Bericht konnte Kavanaugh den Mob weder sehen noch hören und seine gesamte Mahlzeit samt Nachtisch aufessen.

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