150'000 US-Beamte werden fürs Nichtstun bezahlt
154'000 US-Beamte nahmen einen Deal an, bei dem sie beurlaubt, aber noch monatelang bezahlt werden. Eine Expertin bezeichnet das Programm als verschwenderisch.

Das Wichtigste in Kürze
- 154'000 US-Beamte nahmen das Angebot der freiwilligen Kündigung an.
- Sie wurden beurlaubt und erhalten weiterhin bis Ende September oder Ende Jahr Lohn.
- Expertinnen kritisieren das Programm, die Kosten davon sind noch unbekannt.
Die Behörden verschlanken und so Millionen einsparen: Das war das Ziel und das Versprechen der US-Effizienzbehörde Doge unter Leitung des damaligen Trump-Freundes Elon Musk. Doch wie ein Bericht der «Washington Post» zeigt, kostet der Sparplan auch viel Geld.
Die Regierung hatte unzähligen Beamten eine freiwillige Kündigung angeboten. Wer annahm, wurde freigestellt, erhält aber bis Ende September oder gar bis Ende Jahr weiterhin den vollen Lohn und Sozialleistungen.
Und laut der Zeitung haben 154'000 Beamte zugestimmt. Die US-Regierung bezahlt sie jetzt also dafür, dass sie nichts tun.
Vor allem im Pentagon war das Programm der freiwilligen Kündigungen beliebt: 55'000 Angestellte des Ministeriums nahmen den Deal an und liessen sich bei Lohnfortzahlung beurlauben.
Im Agrarministerium waren es 15'400, im Ministerium für Kriegsveteranen 9400. Einige Behörden wurden so erheblich verkleinert.
Christin Dorgelo, die unter Biden das Amt für Verwaltung und Haushalt beraten hat, kritisiert das Programm. Im Normalfall ergreife die Regierung Massnahmen, um die Kosten bei einer Freistellung tief zu halten. Sie bezeichnet das Kündigungs-Programm als «unangemessen und beispiellos».
Verschwenderisch oder Ermöglichung eines würdigen Abgangs?
Auch Arbeitsrechtsanwältin Michelle Bercovici nennt es «lächerlich», sie habe so etwas noch nie gesehen. «Es erscheint mir so verschwenderisch.»
Die genauen Kosten des Kündigungs-Programms und die Einsparungen, wenn die Lohnfortzahlungen eingestellt werden, sind unklar. Sie hängen vom Lohn der Beamten, dem Zeitpunkt der Annahme des Angebots und weiteren Faktoren ab.
Eine Sprecherin der Personalverwaltungsbehörde der US-Regierung verteidigt das Programm der aufgeschobenen Kündigungen. Es sei zum einen legal. Zum anderen «ermöglicht es mehr als 150'000 Beamten einen würdigen und grosszügigen Austritt aus dem Bundesdienst».