Ein Blick auf die Statistik zeigt: Das russische Team ist allen anderen läuferisch überlegen. Der Gastgeber deckte in seinen fünf Spielen 625 Kilometer ab.
Roman Zobnin ist mit 63 Kilometern der Spieler, der bisher am meisten gelaufen ist.
Roman Zobnin ist mit 63 Kilometern der Spieler, der bisher am meisten gelaufen ist. - epa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das russische Team läuft in seinen fünf Spielen 33 Kilometer mehr als seine Gegner.
  • Im Schnitt haben sie 6,6 Kilometer pro Spiel mehr abgespult als das gegnerische Team.
  • Kroatien kommt bei gleich viel Spielminuten auf 45 Kilometer Laufdistanz weniger.

Die russische Nationalmannschaft hat an der Heim-WM den Halbfinal-Einzug nur knapp verpasst. Gegen Kroatien scheiterte der Gastgeber erst im Penaltyschiessen (3:4). Dennoch hat das Team viele überrascht. Vor allem im konditionellen Bereich. Kaum jemand hatte den Russen einen solchen Exploit zugetraut.

Ein Blick auf die Laufstatistik zeigt, dass Russland als Team seinen Gegnern läuferisch stark überlegen gewesen ist. In den beiden Spielen gegen die favorisierten Spanier und Kroaten hat der Gastgeber je neun Kilometer mehr als das gegnerische Team abgespult. In den fünf Spielen sind die Russen 625 Kilometer gelaufen. Das sind insgesamt 33 Kilometer mehr als ihre Gegner – im Schnitt sogar 6,6 Kilometer mehr pro Spiel!

Steckt Ammoniak dahinter?

Die «Sbornaja» musste wie Kroatien zwei Mal in die Verlängerung. Dennoch sind die kroatischen Spieler «nur» 580 Kilometer gelaufen und wirkten nach den Verlängerungen jeweils K.o. In den letzten Tagen berichteten Medien darüber, dass die Russen während den Spielen Ammoniak schnüffeln. Laut Nationaler Anti-Doping-Agentur (Nada) wirkt dieses kurzfristig stimulierend und fokussierend. Dieses Schnüffeln ist jedoch nicht verboten.

Luka Modric hat an der WM lediglich 25 Minuten weniger gespielt als Russlands Zobnin. Dennoch hat er gleich zwölf Kilometer weniger abgespult als der Russe.
Luka Modric hat an der WM lediglich 25 Minuten weniger gespielt als Russlands Zobnin. Dennoch hat er gleich zwölf Kilometer weniger abgespult als der Russe. - epa

Dass die Gründe der starken Leistung der russischen Mannschaft hinterfragt werden, liegt auch an der jahrelangen Praxis des Staatsdopings.

Bereits im Vorfeld der WM gab es Anzeichen, dass auch Fussballer davon betroffen sind. Beim aktuellen Kader hat die Fifa jedoch bisher keine Verstösse festgestellt. Trotzdem bleibt ein fader Nachgeschmack.

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