Mit einer Kampagne fordert die Frauenzentrale Zürich, dass Freier bestraft werden. Primäres Ziel ist die Diskussion über Prostitution und Geschlechterrollen.
Frauenzentrale Zürich fordert die Bestrafung von Freiern. - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Frauenzentrale Zürich hat eine neue Kampagne über Prostitution lanciert.
  • Damit will sie die Diskussion um eine mögliche Bestrafung von Freiern anregen.

Mit einer Kampagne und einem kurzen Clip will die Frauenzentrale Zürich eine Diskussion um das aktuelle Schweizer Prostitutionsgesetz anregen. Sie fordert unter anderem eine Bestrafung von Freiern nach dem Vorbild von Schweden.

Rutschen so die Sexarbeiterinnen in die Illegalität ab?

Das Beispiel Deutschland zeige auf, dass nach der Legalisierung der Prostitution «ein Paradies für Freier» entstanden sei, gar mit Flatrates, so die Präsidentin der Frauenzentrale Zürich, Andrea Gisler.

Das Gegenbeispiel Schweden sei zwar kein gutes, aber immerhin das «Beste aller Schlechten». Zudem würden die Prostituierten ja nicht kriminalisiert, weil die Bestrafung nur auf die Freier für den Kauf von Sexarbeit abziele, meint Gisler.

Frauenzentrale Zürich fordert die Bestrafung von Freiern

Die Kampagne sei aber grundsätzlich lanciert worden, um die Diskussion über Prostitution in der Schweiz anzuregen. Es werde kein Verbot der Prostitution angestrebt, nur halt eben ein Verbot von Sexkauf, nach dem Motto «für die Prostituierten - gegen die Freier», so Gisler weiter. Das grundsätzliche Problem an der Prostitution sei, «dass sie das Machtungleichgewicht zwischen Frauen und Männern mehr verdeutlicht».

Stereotypen hinterfragen

Die Diskussion müsse so stattfinden, dass nicht immer nur über die Frauen geredet werde, die sich prostituieren, sondern auch über die Männer, die diese «Dienstleistung» in Anspruch nehmen bzw. verursachen. «Zudem müssen wir Stereotypen wie den triebgesteuerten Mann und die Frau als Ware hinter uns lassen», denn nur so könne die Gleichstellung zwischen Mann und Frau erreicht werden, betont Gisler.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Gleichstellung