Trotz der jüngsten Verlagerung der Migrationsrouten in Richtung Spanien bleibt die Situation auf dem Balkan nach Ansicht von Experten angespannt.
Zwar wählen Flüchtlinge vermehrt die Route über Spanien, dennoch wollen noch immer Tausende über die Balkanstaaten einreisen.
Zwar wählen Flüchtlinge vermehrt die Route über Spanien, dennoch wollen noch immer Tausende über die Balkanstaaten einreisen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Obwohl mehr Migranten über Spanien reisen, ist die Situation im Balkan noch immer ernst.
  • Allein in Griechenland wurden bis Juli 24'000 Migranten aufgegriffen.

Rund 60'000 Zuwanderer hielten sich in der Balkanegion auf, erklärte der Schlepper-Experte des österreichischen Bundeskriminalamts, Gerald Tatzgern. Und das trotz der jüngsten Verlagerung der Migrationsrouten in Richtung Spanien. «Es sind teils Menschen, die sich dort schon seit längerem eingerichtet haben, aber auch erst jüngst via Griechenland eingetroffene Zuwanderer.»

So sind nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes beispielsweise in Bosnien-Herzegowina seit Jahresbeginn 8000 Menschen eingetroffen, acht Mal so viel wie 2017. Allein in den vergangenen vier Wochen waren es laut Rotem Kreuz 3000. Die dortigen Behörden sprechen von insgesamt 3000 bis 4000 Menschen.

In Griechenland selbst seien bis zum 8. Juli 24'000 Migranten aufgegriffen worden, ein Plus von 122 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, sagte Tatzgern der Deutschen Presse-Agentur. Dabei spiele die illegale Einreise über den türkisch-griechischen Grenzfluss Evros eine stark zunehmende Rolle. Hier habe sich die Zahl der Aufgriffe im ersten Halbjahr vervielfacht, sagte Tatzgern.

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