Um beim Wohnen Energie und Geld zu sparen, kann man die Temperatur für die Warmwasserbereitung senken. Das finden auch Legionellen toll – und werden zur Gefahr.
Frau Bad Wasser Wasserdampf
Lange nicht genutzt? Dann sollten Sie beim Entspannen im Bad der Ferienwohnung lieber auf Nummer sicher gehen und das Wasser vor dem Bad ein paar Minuten laufen lassen. - Unsplash
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Das Wichtigste in Kürze

  • Legionellen sind Umweltkeime, die im Grund- und Oberflächenwasser vorkommen.
  • Geraten sie in die Wasseranlagen im Haus, können sie in grosser Anzahl zur Gefahr werden.
  • Um dem vorzubeugen, sollte die Temperatur in Warmwasserspeichern mindestens 60 Grad haben.
  • Sind Leitungen länger ungenutzt, sollte man sie beim ersten Öffnen länger spülen.

Ist die Warmwasserversorgung im Haus zu niedrig eingestellt, droht eine Ausbreitung von Legionellen.

Legionellen sind Umweltkeime, die in geringer Anzahl im Grund- und Oberflächenwasser vorkommen. Sie gelangen so auch in die Wasseranlagen im Haus.

Vermehren sie sich dort stark, kann das zu Erkrankungen führen. Zum Beispiel dann, wenn wir die Erreger mit dem zerstäubten, vernebelten Wasser beim Duschen oder Händewaschen einatmen.

Gerade für Immunschwache ein Risiko

Gerade für immungeschwächte Menschen kann das zur Gefahr werden. Es könne zu Infekten mit grippeähnlichen Symptomen kommen oder zu schweren Lungenentzündungen.

Bei 25 bis 45 Grad finden Legionellen den Angaben zufolge die besten Bedingungen, um sich zu vermehren.

Damit es dazu nicht kommt, sollte die Temperatur in Warmwasserspeichern bei mindestens 60 Grad liegen.

An den Entnahmestellen ist man mit einer Temperatureinstellung von mindestens 55 Grad auf der sicheren Seite.

Wasserhahn Warmwasser Energie Legionellen
Man kann Energie sparen, indem man die Warmwassereinstellung im Haus herunterregelt. Übertreiben sollte man das aber nicht – sonst vermehren sich Legionellen. - Philipp von Ditfurth/dpa/dpa-tmn

Und was ist mit sogenannten «Legionellen-Schaltungen»?

Sie erhöhen die Wassertemperatur kurzzeitig auf 70 Grad und senken sie dann unter 60 Grad ab. Davon ist allerdings abzuraten. Eine Vermehrung der Keime lässt sich dadurch nicht aufhalten.

Vermieter auf Gefahr hinweisen

Wer zur Miete wohnt, hat die Einstellungen allerdings nicht selbst in der Hand. Sascha Beetz, Experte für Klimaschutz, Energie und Nachhaltigkeit, rät dann:

«Wer als Mieter feststellt, dass die Temperatur des heissen Wassers an den Wasserhähnen nur noch handwarm ist, sollte den Vermieter auf die Legionellengefahr hinweisen.»

In stehendem Wasser fühlen sich Legionellen ebenfalls besonders wohl. Also überall dort, wo Wasserhähne selten aufgedreht werden: im Gästebad, in der Ferienwohnung, am Aussenwasserhahn.

Leitungen regelmässig spülen

Legionellen können von diesen Stellen in das gesamte Leitungssystem einwandern.

Das kann man verhindern. Und zwar, indem man nicht genutzte Leitungen vom Netz trennt oder sie regelmässig spült.

Letzteres sollte man auch schon beherzigen, wenn man nach einem Wochenendtrip heimkehrt.

Dafür öffnet man nacheinander sämtliche Wasserhähne, bis frisches, kaltes Wasser aus dem Hahn strömt.

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