Sie haben nur eine Schreibtischlampe an, wenn Sie gerade nicht wohnen, sondern arbeiten? Im Winter belastet das die Augen – und damit die Leistungsfähigkeit.
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Ein Platz mit natürlichen Lichteinfall ist zum Arbeiten gut – aber man sollte nicht geblendet werden. - Christin Klose/dpa-tmn
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine gute Beleuchtung des Arbeitsplatzes ist gerade im Winter entscheidend.
  • Denn: Richtiges Licht hilft den Augen und damit der Konzentration und Leistungsfähigkeit.
  • Das heisst unter anderem eine gute Grund- und Spezialbeleuchtung sowie keine Reflexe.

Vieles im Homeoffice ist anders als im Büro. Aber die Beleuchtung sollte es nicht sein. Sonst ermüden die Augen schneller, und die Konzentration sowie die Leistungsfähigkeit lassen nach.

Aber was macht gutes Licht am Arbeitsplatz aus?

Tipp 1: Der ideale Platz für den Schreibtisch

«Das Licht kommt im Idealfall von der Seite oder von vorne», sagt Innenarchitekt und Lichtgestalter Ulrich Beckert.

So können einfallendes Tageslicht, aber auch Leuchten keine Reflexe auf dem Bildschirm erzeugen. Daher gilt als einer der wichtigsten Ratschläge: Rechtshänder sollten den Tisch so aufstellen, dass das Licht von links einfällt, bei Linkshändern von rechts.

«Keine gute Idee ist es, mit dem Rücken zum Licht zu sitzen, vor allem nicht, wenn man am PC arbeitet», sagt Beckert. Die Reflexionen des Lichts am Monitor können dazu führen, dass die Augen sich extrem anstrengen müssen. Es drohen Kopfschmerzen.

Tipp 2: Gleichmässig im Raum verteiltes Licht

Es ist keine gute Idee, allein den Schreibtisch hell zu beleuchten – in einem ansonsten dunklen Raum. «Das strengt die Augen zu sehr an, weil sie sich immer wieder an neue Lichtverhältnisse gewöhnen müssen», sagt Iris Vollmann, Expertin für Licht und Beleuchtung.

Daher ist es neben der direkten Beleuchtung des Schreibtisches wichtig, auch eine Grundbeleuchtung des Arbeitszimmers zu haben und diese einzuschalten. Das können beispielsweise Deckenleuchten beziehungsweise Steh- oder Wandleuchten sein.

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Nur eine Schreibtischleuchte im sonst dunklen Zimmer? Das belastet die Augen und damit die Konzentration. - Bonninstudio/Westend61/dpa-tmn

Zusätzliche Lichtakzente lassen sich etwa durch angestrahlte Bilder setzen – sie sorgen aber nur für eine Wohlfühlatmosphäre im Homeoffice.

Egal welche Leuchten zum Einsatz kommen: Sie sollten so zum Schreibtisch ausgerichtet sein, dass keine Blendung durch Reflexe auf dem Bildschirm entsteht.

Tipp 3: Die perfekte Beleuchtungsstärke

Die Beleuchtungsstärke auf der Arbeitsfläche, also dem Bereich der Sehaufgabe, sollte mindestens 500 Lux betragen. Das kann man mit einem Messgerät namens Luxmeter oder einer Lichtmesser-App für das Smartphone messen.

Das Beleuchtungsniveau des Raumes über dem eigentlichen Arbeitsplatz hinaus sollte bei mindestens 300 Lux liegen.

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Gerade im Winter ist eine gute Beleuchtung am Arbeitsplatz wichtig. Die richtige Beleuchtungsstärke richtet sich jedoch nach individuellen Bedürfnissen. - Unsplash

Aber der Lichtgestalter Ulrich Beckert rät auch dazu, dass die Beleuchtung individuell einstellbar ist. Denn jeder Mensch hat andere Vorlieben und Bedürfnisse.

Wie hell die Beleuchtung sein muss, hängt auch vom Alter ab, denn die Sehkraft nimmt mit den Jahren ab und die Augen werden empfindlicher. «Das beginnt schon ab Mitte 30», sagt Iris Vollmann.

Ihr weiterer Tipp: Achten Sie zudem beim Arbeiten am Computer auf den richtigen Abstand vom Sitzplatz zum Bildschirm – je nach Grösse des Bildschirms sind es zwischen 50 und 80 Zentimeter.

Tipp 4 – Zwei Leuchten am Schreibtisch

Ideal am unmittelbaren Arbeitsplatz sind gleich zwei Leuchten.

Zum einen eine Lichtquelle über dem Schreibtisch, etwa in Form einer entspiegelten Pendelleuchte mit direktem Lichtanteil nach unten und indirektem Lichtanteil nach oben. Zum anderen eine dreh- und schwenkbare Tischleuchte.

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Gerade beim Schreiben mit der Hand sollte das Licht nicht nur von oben kommen. - Finn Winkler/dpa/dpa-tmn

Bei letzterer gilt auch hier: Bei Rechtshändern kommt das Licht am besten von links und bei Linkshändern von rechts. Gerade beim Schreiben mit der Hand sollte das Licht nicht nur von oben kommen und Schatten werfen.

Tipp 5 – Das richtige Licht für den Video-Call

Wer im Homeoffice arbeitet, muss unter Umständen täglich mehrfach in Videocalls. «Wenn das Licht dabei von vorne und leicht oben kommt, sieht der Teilnehmer am besten aus», sagt Iris Vollmann.

Der Hintergrund sollte aufgeräumt und nicht zu hell sein – sonst erscheint die Person nur als Silhouette im Bild, denn das Gesicht ist zu dunkel. Auch deswegen sollte man davon absehen, mit dem Rücken zum Fenster zu sitzen.

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