Wohnen: So dosieren Sie Waschmittel nachhaltig und effizient
Viele von uns schätzen das Waschmittel nur Pi mal Daumen ab und kippen es dann in die Maschine. Das ist nicht nachhaltig. Und teuer. Günstig wohnen geht anders.
Das Wichtigste in Kürze
- Kein Waschmittel wie das andere: Das gilt auch für die Dosierung.
- Zu Hause markiert man die passende Dosierung am besten per Stift auf der Dosierhilfe.
- Wichtige Zusatzfaktoren sind der Härtefaktor des Wassers oder die Füllmenge der Maschine.
Wer Waschmittel richtig dosiert, handelt nachhaltig. Für Indra Enterlein, Expertin für Ressourcenpolitik, ist das der wichtigste Tipp beim Wäschewaschen.
Jährlich landenbei uns viele Tonnen Waschmittel im Abwasser. Nicht alle Inhaltsstoffe können in den Kläranlagen abgebaut werden. Es gehen also einige Inhaltsstoffe in die Umwelt über, wo sie giftig für Wasserorganismen sein können.
«Aber es ist wirklich nicht einfach, das Waschmittel richtig zu dosieren», sagt selbst die Ressourcen-Expertin. Fast jedes Waschmittel wird anders dosiert.
Weitere Faktoren zur Berechnung der Menge sind etwa die Grösse der Waschmaschine, der Härtegrad des Wasser und wie stark verschmutzt die Wäsche ist.
Die Folge: Viele geben einfach irgendwie Waschmittel in das Fach. Und wer nicht regelmässig über Wäsche klagt, die nicht sauber geworden ist, nutzt vermutlich zu viel davon.
«Aber es reicht, sich einmal richtig damit auseinanderzusetzen», sagt Enterlein. «Denn viele Menschen sind Gewohnheitstiere und kaufen immer das gleiche Waschmittel.»
Folgende Punkte können Aufschluss darüber geben, ob Sie zu Hause die angemessene Menge Waschmittel verwenden.
1. Wasserhärte
Recherchieren Sie die örtliche Wasserhärte im Internet beziehungsweise erfragen Sie diese beim lokalen Wasserversorger.
2. Füllstand
In der Dosiertabelle des jeweiligen Waschmittels ist angegeben, für wie viel Kilogramm Wäsche die Dosierung gedacht ist.
Bei einem Voll- und Colorwaschmittel sind das in der Regel 4,5 Kilogramm Textilien, bei einem Feinwaschmittel hingegen nur 2,5 Kilogramm.
Man sollte also einmal eine volle Trommelladung im trockenen Zustand wiegen und die Menge Waschmittel entsprechend erhöhen oder reduzieren.
Aber Achtung: Wäsche aus empfindlichen Fasern benötigt eine besondere Behandlung. Daher sollte man bei einem Pflegeleicht- oder Schonwaschgang die Trommel nur etwa halb füllen, mit Wolle oder Seide gar nur zu einem Viertel.
3. Verschmutzungsstärke
Die Dosierempfehlungen der Hersteller sehen mehrere Verschmutzungsgrade vor.
«Leicht verschmutzt» bezieht sich auf kurz getragene Oberbekleidung ohne Flecken und andere Verschmutzungen. Die Stücke können den Körpergeruch angenommen haben.
Auch Bettwäsche für Gäste oder Handtücher, die nur einen Tag benutzt wurden, zählen in diese Kategorie.
Das Kriterium «normal verschmutzt» gilt für durchgeschwitzte oder mehrfach getragene Oberbekleidung, einmal getragene Unterwäsche sowie Handtücher und Bettwäsche, die bis zu einer Woche lang genutzt wurden. Auch Gardinen ohne Nikotinverschmutzung gehören dazu.
Als «stark verschmutzt» gelten besonders dreckige Textilien, Geschirr- und Küchenhandtücher und Babylätzchen sowie Kinder-, Sport- und Handwerkerkleidung.
4. Dosierhilfe markieren
Ressourcen-Expertin Indra Enterlein rät, die gängigen Dosierungen für seinen eigenen Haushalt mit einem nicht wasserlöslichen Stift auf der Dosierhilfe zu markieren.
Sie haben keine? Es gibt solche Behälter günstig und zum Teil sogar kostenlos in Drogeriemärkten. Auch einige Waschmittelhersteller bietet an, Kunden eine Dosierhilfe zu schicken. Oder man nimmt einen gängigen Messbecher.