Wärmepumpen sind in privaten Neubauten der neue Heizungsstandard. Aber passen sie auch in Altbauten? Nau gibt Tipps zur besten Wärmewahl.
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Die Wärmepumpe ist gerade auch in Kombination mit einer Solaranlage sinnvoll. - Karl-Josef Hildenbrand/dpa-tmn
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wärmepumpe gilt als umweltfreundliche, nachhaltige Alternative zu Öl- und Gasheizung.
  • Das gilt vor allem bei gut gedämmten Neubauten und in Kombination mit Solarenergie.
  • In älteren Gebäuden geht's meist noch nicht ohne zusätzliche Gasheizung.

Die Wärmepumpe gilt als die umweltfreundliche und zukunftssichere Alternative zur Öl- und Gasheizung.

Aber sind sie wirklich für jeden die beste Lösung?

Erreicht die Wärmepumpe das Ziel, vor allem Erneuerbare Energien zu nutzen? Oder droht mir nach ein paar Jahren der Austausch?

«Wärmepumpen sind ohne Frage zukunftsfähig und sollen eine tragende Rolle bei der Energiewende spielen», sagt Stefan Materne vom Team Energieberatung der Verbraucherzentrale.

Und Alexander Steinfeldt von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft Co2online sagt über Wärmepumpen im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen:

«In vielen Fällen ist die Wärmepumpe die bessere Wahl – vor allem, wenn sehr effiziente Modelle eingesetzt werden, das Gebäude gut gedämmt und das Heizsystem mit Solarenergie kombiniert wird.»

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Oft lohnt sich die Kombination einer Solaranlage mit der Wärmepumpe. - Uwe Anspach/dpa-tmn

Entscheidend ist für diese Frage aber im Einzelfall die Vorlauftemperatur der Heizung. «Je geringer sie ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe und umso weniger Strom wird verbraucht«, erklärt Martin Sabel vom Bundesverband Wärmepumpe.

Wann arbeitet eine Wärmepumpe wirtschaftlich?

Die wichtige Kennzahl ist eine möglichst hohe Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe. Sie gibt Auskunft über die Effizienz des Heizsystems.

Eine Jahresarbeitszahl von 4 bedeutet beispielsweise, dass aus 25 Prozent Strom 75 Prozent Umweltwärme gewonnen wird.

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Die wichtige Kennzahl dafür ist eine möglichst hohe Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe. Sie gibt Auskunft über die Effizienz des Heizsystems. - Daniel Maurer/dpa-tmn

Konkret heisst das für Ihr Haus: «Eine optimal laufende Wärmepumpe erreicht Jahresarbeitszahlen von 3 bis 5», sagt Stefan Materne. Und die Vorlauftemperatur liegt am besten unter 50 Grad Celsius.

Ist mein Haus für eine Wärmepumpe geeignet?

Die geringe Vorlauftemperatur lässt sich in energieeffizienten Gebäuden erreichen, die Flächenheizkörper oder ausreichend dimensionierte andere Heizkörper haben und eventuell mit Solarthermie unterstützt werden.

«Im Neubau gehören diese Eigenschaften bereits zum Standard, im Gebäudebestand müssen sie eventuell erst durch Sanierungsmassnahmen erreicht werden«, sagt Alexander Steinfeldt.

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Wärmepumpen sind in privaten Neubauten der neue Heizungsstandard. Für Altbauen sind sie aber noch nicht immer das Richtige. - Daniel Maurer/dpa-tmn

Seiner Ansicht nach ist es schwierig und aufwendig, aber nicht unmöglich, in einem Altbau vernünftige Vorlauftemperaturen zu erreichen.

«Wenn das nicht ganz gelingt, kann man zur Wärmepumpe zusätzlich eine Gasheizung kombinieren. Aber das wäre nur die zweite Wahl», so der Experte Steinfeldt.

Manche Wärmepumpen erzeugen Geräusche, die Nachbarn stören können. Wie kann ich das verhindern?

«Schall ist durchaus ein Thema, an das Hauseigentümer schon bei der Planung denken sollten», rät Martin Sabel.

«Luft-Wasser-Wärmepumpen, die ihre Energie aus der Luft ziehen, erzeugen beispielsweise grosse Volumenströme, die Geräusche im Ventilator verursachen.

Deshalb ist es wichtig, das System fachgerecht zu installieren und die notwendigen Abstände zu den Nachbargrundstücken einzuhalten.»

Mit gezielten Massnahmen lässt sich der Schall deutlich reduzieren: «Nach Möglichkeit sollte eine Installation auf oder vor harten Flächen und Wänden vermieden werden», rät Alexander Steinfeldt.

«An diesen Flächen wird der Schall reflektiert und damit die Lautstärke der Betriebsgeräusche verstärkt.»

Wer die Anlage im Raum aufstellt, könne mit Gummifüssen und einer umlaufenden Nut am Aufstellort sowie Schlauchleitungen statt Rohren die Lärmbelastung reduzieren.

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