Ein Pfleger spannt mit einem verwundeten Mordverdächtigen zusammen. Netflix adaptiert mit dem formelhaften «Point Blank» den gleichnamigen französischen Film.
Netflix «Point Blank»
Netflix zeigt «Point Blank». Darin ist Abe (Frank Grillo) mit Paul (Anthony Mackie) auf der Flucht. - Netflix
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Das Wichtigste in Kürze

  • In «Point Blank» muss ein Pfleger seine schwangere Frau retten.
  • Netflix zeigt die amerikanische Neuauflage des französischen Originals.
  • Der Regisseur Joe Lynch erzählt die Handlung auf mässig spannende Weise.

Der im Jahre 2010 erschienene Film «Point Blank» von Fred Cavayé hat einen relativ kleinen Bekanntheitsgrad. Trotzdem wurde der französische Thriller bereits 2014 fürs Publikum in Südkorea neu aufgelegt.

Nun gibt es auch eine amerikanische Variante, welche ihren Weg auf Netflix gefunden hat. Als Inszenator ist Joe Lynch («Mayhem») zuständig, dessen filmische Leidenschaft im Horror und Trash liegt. Das merkt man seinem neuesten Film «Point Blank» allerdings kaum an.

Netflix folgt der Vorlage

Lynchs Version enthält zwar einige gewalttätige Szenen, sie ist aber für ein breites Publikum entsprechend zahm gehalten.

Netflix schafft Abhilfe, falls man das Original nicht gesehen hat. Das Drehbuch von Adam G. Simon («Man Down») ändert manches ab, die Grundgeschichte bleibt bestehen.

Der Pfleger Paul (Anthony Mackie) und seine schwangere Frau Taryn (Teyonah Parris) planen ein schönes Leben für den bevorstehenden Nachwuchs. Als Taryn entführt wird, muss Paul für ihre Rettung mit dem verwundeten Kriminellen Abe (Frank Grillo) zusammenarbeiten.

Ein Thriller nach üblichem Schema

Das Duo aus Muskelmann und Normalo funktioniert einigermassen. Die Idee, zwei ungleiche Typen aufeinanderprallen zu lassen, hat man dennoch bereits in anderen Filmen besser gesehen.

Die Autoverfolgungsjagden und Schiessereien sehen routiniert inszeniert aus. Lediglich die eigenartig durchmischte Musikauswahl mit unterschiedlichen Künstlern sticht aus dem Einheitsbrei heraus. Zu hören sind unter anderem die Popgruppe Sigue Sigue Sputnik, das Punk-Gespann Black Flag sowie der Rapper Eazy-E.

Fazit

Trotz der angenehm kurzen Laufzeit von knapp 80 Minuten (ohne Abspann gerechnet) löst «Point Blank» kein Herzklopfen aus. Dafür ist der Streifen zu gewöhnlich und schemenhaft aufgebaut.

Gewisse Szenen, darunter der Kampf in einer Autowaschanlage, verhindern nicht, dass der Film bald aus dem Gedächtnis verschwindet.

★★☆☆☆

«Point Blank» ist seit dem 12. Juli 2019 auf Netflix verfügbar.
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