«Welpen-Blues»: Hilfe, ich bereue den Kauf meines Hundes

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Bern,

Der langersehnte Welpe ist da, die Freude gross. Doch dann kickt plötzlich die Realität und viele Hundebsitzer sind verunsichert – Hallo «Puppy Blues»!

welpen blues
Viele Welpen haben eine besondere Vorliebe für das Zerkauen von Schuhen. Das kann frisch gebackene Hundebesitzer in den Wahnsinn treiben und den «Welpen-Blues» auslösen. - Depositphotos

Es gibt wohl kaum etwas Herzigeres als einen Hundwelpen. Die grosse Knopfaugen, das kuschelweiche Fell und die unbeholfene Art eines Hundekindes erweichen jeden.

Doch so aufregend die erste Zeit mit dem Hundebaby auch ist, viele frisch gebackene Besitzer stossen schnell an ihre Grenzen. Die sogenannte «Puppy Blues»-Phase ist nichts Ungwöhnliches.

​Was ist der «Welpen-Blues»?

Der «Puppy Blues» beschreibt einen emotionalen Zustand, der nach Einzug eines Hundewelpen auftreten kann. Dabei fühlen sich viele Menschen zunächst gestresst und überfordert.

Vor allem im ersten Monat nach dem Einzug ist der «Puppy Blues» besonders verbreitet. In dieser Zeit läuft oft vieles nicht wie geplant.

Häufig fragen sich frischgebackene Hundebesitzer, ob die Entscheidung für den Hund richtig war.

​Typische Auslöser für Überforderung

Ein besonders häufiger Faktor ist der Schlafmangel. Welpen wecken ihre Besitzer nachts oft durch Weinen oder Unruhe auf.

Die Erziehung und das Training erfordern grosse Geduld und Disziplin. Viele unterschätzen den Aufwand, bis ein Welpe stubenrein ist.

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Einen Welpen zur Stubenreinheit zu erziehen, ist ein Prozess, der viel Geduld und liebevolle Konsequenz benötigt. - Depositphotos

Das Verhalten junger Hunde sorgt dabei oft für Stress und Frustration. Welpen zerstören Gegenstände und Möbel, was ihre Halter zusätzlich belastet.

Emotionale Herausforderungen und Zweifel

Nicht alle verlieben sich sofort in ihren neuen Hund. Oft bleibt die grosse Bindung am Anfang aus, das bringt Schuldgefühle und Selbstzweifel mit sich.

Manche fragen sich, ob sie dem Hund wirklich gerecht werden. Sogar erfahrene Hundebsitzer sind oft überrascht, wie herausfordernd die ersten Wochen ablaufen.

Trotz guter Vorbereitung erleben viele Hundehalter häufig die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis.

​Statistische Einblicke zum «Puppy Blues»

Untersuchung der University of Helsinki zeigen, dass bis zu 50 Prozent aller neuen Hundebesitzer eine Art «Welpen-Blues» erleben.

Rund ein Viertel hat sogar depressive Verstimmungen oder bereut den Kauf des Hundes am Anfang. Diese Phasen sind meist nur vorübergehend, aber sehr verbreitet.

​Umgang mit dem Welpen-Alltag

Wichtig ist, die eigenen Erwartungen rechtzeitig anzupassen: Welpen brauchen viel Aufmerksamkeit, Training und Zeit. Kleine Fortschritte sollten bewusst wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Jeder Schritt Richtung Alltag mit Hund zählt.

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Viele Welpenbesitzer erleiden eine Art «Puppy Blues». Entscheidend ist, diese Phase zuversichtlich zu meistern und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: eine innige Freundschaft. - Depositphotos

Hilfreich ist es, kleine Pausen einzulegen und Hilfe anzunehmen. Familie oder Freunde können kurzzeitig unterstützen.

Das Nutzen von Hundegittern oder Laufställen erleichtert eine entspannte Umgebung. Auch das Gespräch mit anderen Hundebesitzern kann helfen.

Durchhalten lohnt sich

Der «Puppy Blues» dauert für gewöhnlich nur einige Wochen bis Monate an. Mit Routine und Erfahrung werden die meisten Herausforderungen leichter.

Viele Probleme wie nächtliches Aufwachen oder Unsauberkeit verschwinden mit der Zeit. Wer seinen Hund geistig und körperlich fordert, stärkt zudem die Bindung.

Spaziergänge, Spiele und Übungen bringen Struktur in den Alltag. Mit zunehmender Eingewöhnung entwickelt sich eine harmonische Beziehung.

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Kommentare

User #1195 (nicht angemeldet)

Wie viele gestresst und überfordert sind sieht man an den überfüllten Tierheimen.

User #4825 (nicht angemeldet)

Ja ich stelle fest, dass der Hund ein Modeprodukt geworden ist. Viel zuviele. Lästige Wadenbeisser und Härchen welche ihr Tier in keinster Weise im Geiff haben.

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