Es ist möglich, sich für den Tierschutz einzusetzen und gleichzeitig nachhaltigen Tourismus zu fördern. Beispiele dafür sind die Schutzzentren von VIER PFOTEN.
Bär Soi (männlich) in seinem Aussengehege im BÄRENWALD Ninh Binh, Vietnam. - VIER PFOTEN
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Das Wichtigste in Kürze

  • VIER PFOTEN betreibt eine Reihe von Tierschutzzentren, die man besuchen kann.
  • Manche Anbieter tierbezogener Aktivitäten sind mit Vorsicht zu geniessen.
  • VIER PFOTEN erklärt, was tierfreundlichen Tourismus ausmacht.

Erst kürzlich hat das Arosa Bärenland, dessen Partner VIER PFOTEN ist, sein fünfjähriges Jubiläum gefeiert. Vier von der globalen Tierschutzorganisation gerettete Bären, die nur ein Leben in Gefangenschaft kannten, können hier auf einer Fläche von drei Hektar ihre natürlichen Bedürfnisse ausleben. Besucher können sich über einen Erlebnispfad ein eindrückliches Bild davon machen. Damit verbindet das erste Bärenschutzzentrum der Schweiz in vorbildlicher Weise Tierschutz und nachhaltigen Tourismus.

Neben dem Arosa Bärenland bietet VIER PFOTEN Bären, Grosskatzen und anderen Wildtieren in 13 weiteren Tierschutzzentren und Kooperationsprojekten ein artgemässes und naturnahes Zuhause. In diesen Schutzzentren gibt es klare Regeln: Die Tiere werden nie aus der Wildbahn gefangen und nicht gezüchtet. Es handelt sich ausschliesslich um Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die gerettet werden mussten. Ein gutes Beispiel dafür sind die Gallebären im vietnamesischen Bärenwald Ninh Binh. Sie haben dort Zuflucht gefunden, nachdem ihnen für die vietnamesische Medizin die Galle entnommen wurde und sie in winzigen Metallkäfigen ein trauriges Dasein fristeten. Seit ihrer Rettung können sie im Planschbecken schwimmen, auf Futtersuche gehen und mit Artgenossen spielen. Besucher können sich davon auf dem 300 Meter langen Skywalk überzeugen.

Bär Sam im Frühling im Arosa Bärenland, Schweiz. - Stiftung Arosa Bären | VIER PFOTEN

Schwarze Schafe erkennen

Leider gibt es aber auch unter den Tierschutzzentren einige «schwarze Schafe». Um diese zu erkennen, empfiehlt Dominik del Castillo, Campaigner Wildtiere bei VIER PFOTEN Schweiz, folgendes: «Erkundigen Sie sich am besten im Vorfeld über das Schutzzentrum. Lesen Sie Erfahrungsberichte von anderen Urlaubern und überprüfen sie die Website des Tierschutzzentrums. Werden Selfies oder andere Interaktionen angeboten, handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht um ein seröses Schutzzentrum.»

Über Anbieter von tierbezogenen Aktivitäten informieren

Vorsicht ist auch bei Safaris geboten. Deshalb ist es wichtig, sich vorgängig über die Anbieter zu informieren, um sicherzustellen, dass es sich um tierfreundliche Safaris handelt. «Tiere sollten immer nur aus einer respektvollen Distanz beobachtet werden. Ausserdem sollte auf jegliches Füttern oder Berühren verzichtet werden», sagt del Castillo. Das Gleiche gilt bei Walbeobachtungen in der Wildbahn. Schiffe sollten immer einen grosszügigen Abstand einhalten und die Wal- oder Delfinschule nicht verfolgen, wenn diese versuchen Abstand zu gewinnen. Wenn man die Meeressäuger beobachten kann, sollten der Motor ausgeschaltet werden, da der Lärm die Kommunikation und den natürlichen Tagesablauf der Tiere beeinträchtigen kann.

Tauchen und Schwimmen ist aus Tierschutzsicht die beste Variante, um Meeresbewohner zu bestaunen. Um verantwortungsvoll zu tauchen, sollten jedoch keine Tiere (und Korallen) berührt, angefüttert oder in die Enge getrieben werden. Hält man sich daran, kann das für Meerestiere wie Haie und Rochen sogar einen positiven Effekt haben. Nicht selten setzen sich Menschen, die mit diesen imposanten Tieren getaucht sind, nämlich anschliessend für deren Schutz ein.

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