Tierschutz: Gute Gründe, ein Tier aus dem Tierheim zu adoptieren
Das Wichtigste in Kürze
- Jährlich werden rund 13'000 Tiere neu in Schweizer Tierheimen aufgenommen.
- Besonders hoch die Anzahl der sogenannten Verzichttiere.
Die Zahl der jährlich in Tierheimen abgegebenen Haustiere schwankt, liegt laut Statista aber stabil weit jenseits der 10'000.
In den letzten Jahren ist die Zahl vor allem aufgrund der Coronapandemie angestiegen: Viele Menschen legten sich ein Heimtier zu, das gegen die plötzlich entstandene Einsamkeit helfen sollte. Kaum nahm das soziale Leben wieder Fahrt auf, landeten die Tiere im Tierheim.
Laut der Schweizer Tierschutz STS-Statistik wurden allein 2022 rund 13'000 Tiere neu in die Tierheime des Landes aufgenommen.
Allerdings wurden nur 9000 an neue Herrchen und Frauchen vermittelt. Es gibt es also noch immer zahlreiche Tiere, die ein neues, liebevolles Zuhause brauchen. Und mindestens fünf Gründe, warum sich ein Tier aus dem Tierheim lohnt.
Haben Sie ein Haus- oder Kleintier?
Sie schenken einem Tier neues Glück
Sogenannte Verzichttiere machen den grössten Teil der Tierheimbewohner aus. Dabei handelt es sich um Haustiere, die von ihren Besitzern abgegeben wurden.
Für die Tiere ist dies auch seelisch eine Katastrophe: Sie verlieren geliebte Bezugspersonen und das vertraute Heim.
Die Pflegerinnen und Pfleger in einem lauten und oft überfüllten Tierheim geben ihr Bestes. Dennoch können sie einzelnen Tieren nie so viel Liebe und Aufmerksamkeit schenken wie eine Einzelperson.
Eine Person, die ein solches verstossenes Tier bei sich aufnimmt, heilt seelische Wunden und schenkt ihm neues Glück.
Liebe auf den ersten Blick dank Tierschutz
Wenn Sie ein Jungtier von einem Züchter übernehmen, haben Sie nur eine sehr eingeschränkte Auswahl.
Das Jungtier interessiert sich zu diesem Zeitpunkt auch noch gar nicht für Sie. Bei einem Tierheimbesuch werden Sie vielen aufmerksamen erwachsenen Tieren begegnen.
Oft genug ist es dann Liebe auf den ersten Blick: Durch die Gitter begegnen sich die Augen und beide Seiten wissen, dass sie füreinander bestimmt sind. Dazu sind Haustiere aus dem Tierheim oft besonders anhänglich und liebevoll, denn sie wissen die Rettung zu schätzen.
Erwachsene Tiere haben Charakter
Bei einem Jungtier vom Züchter oder bei einer Privatvermittlung wissen Sie nicht, was auf Sie zukommt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tierheim können Ihnen jedoch oft helfen, das ideale Tier für Ihre Wünsche zu finden.
Darf Ihre Katze in der Grossstadt nicht ins Freie, lassen Sie sich einen Stubentiger vermitteln, der dies bereits gewohnt ist.
Ihre Kinder wünschen sich einen Hund? Das Personal empfiehlt Ihnen gerne Hunde aus einer Familie, die gut mit kleinen Kindern auskommen.
Daneben haben erwachsene Tiere noch einen anderen grossen Vorteil: Sie sind bereits stubenrein.
Tiere aus dem Tierheim und die Gebühren
Je nach Tier und Tierheim kostet die Übernahme eines Haustieres zwischen 20 und 800 Franken. Dazu wird ein Tierübernahmevertrag geschlossen.
Die Gebühr hat mehrere Gründe: Zum einen deckt das Tierheim so die Kosten für Tierärzte, Impfungen und Futter.
Zum anderen dient die Abgabe dem Tierschutz des Tieres. Andererseits sind Tiere aus dem Tierheim immer noch wesentlich günstiger als Rassetiere vom Züchter. Auch wenn Geld bei der Haltung eines Tieres nie eine Rolle spielen sollte.
Tierschutz: Sie tragen zur Reduzierung der Welpenmühlen bei
Skrupellose Tierzüchter betreiben sogenannte Welpenmühlen oder Welpenfarmen, in denen Hunde am laufenden Band gezüchtet werden.
Vor allem die Hündinnen leiden unter unsäglichen Bedingungen, die dem Tierschutz zuwiderlaufen. Die Welpen sind häufig krank.
Indem Sie einen Hund aus dem Tierheim holen, reduzieren Sie die Nachfrage nach diesen Welpen. Je weniger Tiere diese Händler verkaufen können, umso weniger werden gezüchtet.