Krank, geschwächt und abgemagert wurde eine Wildkatze im Dezember im Waadtland aufgefunden. Nun ist das kleine Raubtier nach mehrmonatiger Pflege im Zoo La Garenne wieder in die freie Wildbahn entlassen worden.
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Die Vermittlung von Hunden und Katzen verschiebt sich ins Internet. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine seltene Wildkatze konnte am Dienstag wieder in die Freiheit entlassen werden.
  • Das Tier war im Dezember 2017 krank aufgefunden worden und musste aufgepäppelt werden.
  • Die Katze litt unter Räude, Lahmheit sowie einer Bindehautentzündung.

Wildhüter hatten die Wildkatze im vergangenen Dezember in einem Hühnerstall aufgefunden, wie der Zoo in Le Vaud am Freitag mitteilte. Die Raubkatze litt unter Räude, Lahmheit sowie einer Bindehautentzündung. «Dem Tier ging es schlecht», schreibt La Garenne.

Nach vier Monaten Pflege war die Katze wieder aufgepäppelt. Ihr Gewicht stieg von 3 auf 4,7 Kilogramm. Für die Freilassung warteten die Behörden günstiges Wetter ab. Am Dienstag schliesslich setzten die Wildhüter das Tier bei L'Abergement im Waadtländer Jura aus.

Im Zoo in Le Vaud konnte das Tier wieder völlig genesen (Symbolbild).
Im Zoo in Le Vaud konnte das Tier wieder völlig genesen (Symbolbild). - Keystone

Mit GPS-Sender ausgerüstet

Ein Biologe der Kora (Koordiniertes Forschungsprojekt für Raubtiere) und ein Tierarzt der Universität Bern schnallten der Katze einen GPS-Sender um, damit man künftig ihre Bewegungen verfolgen kann. Auch führten sie eine vollständige Kontrolle des Tieres durch, um mehr über dessen Herkunft zu erfahren.

Die europäische Wildkatze gehört zu den unbekanntesten Wildtieren in hiesigen Breitengraden, da sie fast unbemerkt in den Wäldern lebt. Jahrhundertelang wurde sie als Nahrungskonkurrentin des Menschen betrachtet und daher fast bis zur Ausrottung gejagt.

Experten schätzen, dass sich in der Schweiz einige hundert Tiere vorwiegend im Jura haben halten konnten. Ob es sich dabei um eine Restpopulation handelt, oder ob die Wildkatze in der Schweiz ausgerottet war und wieder eingewandert ist, ist unklar. Unheil droht dem geschützten Tier heute insbesondere durch die Kreuzung mit verwilderten Hauskatzen.

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