Pferde im Winter richtig trainieren und pflegen
Das Wichtigste in Kürze
- Aufwärmen ist im Winter unerlässlich, da Sehnen und Bänder bei Kälte anfälliger sind.
- Auslauf im Freien unterstützt die Lungenfunktion und beugt Atemwegserkrankungen vor.
- Ausritte im Tiefschnee bieten ein intensives Krafttraining für die Hinterhand.
Der Winter stellt für Pferde und ihre Besitzer besondere Herausforderungen dar. Wenn die Temperaturen sinken, matschige Weiden oder gefrorene Böden das Training erschweren, ist es umso wichtiger, für eine ausgewogene und angepasste Bewegung zu sorgen.
Pferde sind Bewegungstiere, und auch in den kalten Monaten brauchen sie täglichen Auslauf, um gesund zu bleiben. Dabei gilt es, das Training an die Witterungsverhältnisse anzupassen, die Muskulatur richtig aufzuwärmen und die Atmung der Tiere zu fördern.
Ein durchdachtes Winterprogramm, das Dehnungsübungen, lockeres Training im Schritt und Galopp sowie Ausritte im Tiefschnee integriert, stärkt nicht nur die Kondition, sondern auch das Immunsystem Ihres Pferdes.
Gezieltes Aufwärmen und Dehnen: Essenziell für Muskelgesundheit
Besonders bei tiefen Temperaturen müssen Sehnen, Bänder und Muskeln richtig aufgewärmt werden, um Verletzungen vorzubeugen. Dehnungsübungen wie Schulterherein oder Schenkelweichen bereiten die Muskulatur optimal auf intensivere Bewegungen vor.
Auch das Schritte bzw. Tritte verlängern im Schritt oder Trab ist ein guter Einstieg, um die Bewegungsfreiheit des Pferdes zu fördern. Ein gründliches Aufwärmen sorgt dafür, dass die Muskeln gut durchblutet werden und die Gelenke geschmeidig bleiben, was im Winter besonders wichtig ist, da die Kälte die Beweglichkeit einschränken kann.
Täglicher Auslauf: Atemwegs- und Lungenfunktion unterstützen
Neben dem Training ist täglicher Auslauf auch im Winter unerlässlich, da Pferde, die den ganzen Tag in der Box stehen, anfällig für Atemwegserkrankungen wie Husten oder Asthma sind. Vor allem das lange Stehen im Stroh kann die Atemwege belasten, da Staub und feuchte Luft Reizungen hervorrufen.
Regelmässiger Aufenthalt im Freien, selbst bei niedrigen Temperaturen, ist daher wichtig, um die Lungenfunktion zu stärken und Atemwegserkrankungen vorzubeugen. Ein Aufenthalt auf der Weide oder Paddock an der frischen Luft sorgt zudem dafür, dass das Pferd seinem natürlichen Bewegungsdrang nachkommen kann.
Abwechslungsreiches Wintertraining: Ausritte im Schnee und Bodenarbeit
Auch im Winter muss das Training nicht monoton sein. Ausritte im Tiefschnee bieten nicht nur Abwechslung, sondern sind auch ein hervorragendes Krafttraining für die Hinterhand des Pferdes. Der Schnee erzeugt einen natürlichen Widerstand, der die Muskulatur stärkt und gleichzeitig das Gelenksystem schont.
Stangenarbeit, Cavaletti-Training oder Freiarbeit in der Halle bringen zudem Spannung ins Training und fördern die Koordination des Pferdes. Diese Übungen trainieren gezielt verschiedene Muskelgruppen und sind eine willkommene Abwechslung zur Arbeit auf dem Zirkel.
Das Immunsystem stärken: Ernährung und Ausgleich
Neben der Bewegung spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle im Winter. Eine ausgewogene Kombination aus hochwertigem Heu und Kraftfutter liefert die nötige Energie, um das Pferd bei kaltem Wetter warm und gesund zu halten. Ergänzungen wie Mineralien und Vitamine unterstützen das Immunsystem zusätzlich.
Pferde, die im Winter oft draussen stehen, benötigen zudem eine Winterdecke, um ihre Körpertemperatur stabil zu halten, besonders wenn sie geschoren sind oder zu den älteren oder gesundheitlich angeschlagenen Tieren gehören.
Mit der richtigen Mischung aus angepasstem Training, täglichem Auslauf und einer ausgewogenen Ernährung lässt sich der Winter gut meistern. Durch gezieltes Aufwärmen, abwechslungsreiche Übungen und die Pflege der Atemwege können Pferde auch in der kalten Jahreszeit fit und gesund bleiben.