VIER PFOTEN macht sich für den Tierschutz stark und konnte im Jahr 2023 Erfolge in der tierfreundlichen Mode verzeichnen, wie der folgende Überblick zeigt.
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Die Protestaktionen gegen den Sportartikel-Giganten Nike. Die Marke hat sich verpflichtet, keine Mulesing-Wolle mehr zu verwenden. - VIER PFOTEN

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 40 weitere Labels sind dem Programm «Marken gegen Mulesing» beigetreten .
  • 1,5 Millionen Menschen unterschrieben die Europäische Bürgerinitiative FurFreeEurope.
  • 17 Prozent der Modemarken haben sich zu mehr Tierschutz verpflichtet.
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Das Jahr 2023 ist vorbei, sodass die Zeit für Bilanzen angebrochen ist. Auch die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN blickt auf die vergangenen zwölf Monate zurück. Mit Augenmerk auf die Modeindustrie gab es einige erfreuliche Entwicklungen.

Dazu gehört die Kampagne «Wolle mit Po» gegen die Verstümmelung von Lämmern, dem sogenannten Mulesing. Über 40 weitere Unternehmen schlossen sich der Liste «Marken gegen Mulesing» an. Diese umfasst nun mehr als 400 Marken.

2023 war auch das Jahr, in dem der Sportartikelgigant Nike auf die Kampagne «Nike just don’t do it» reagiert hat. In dieser Kampagne hat VIER PFOTEN den Konzern aufgefordert, Mulesing aus seinen Lieferketten zu streichen. Mehr als 80'000 E-Mails wurden von Sportbegeisterten und Tierschützern an Nike geschickt, was dazu führte, dass sich die Marke verpflichtete, die Verwendung von Mulesing-Schafwolle einzustellen.

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Nike soll dem Beispiel seiner grössten Mitbewerber Puma und Adidas folgen; beide haben sich bereits öffentlich dazu verpflichtet, die grausame und veraltete Methode des Mulesing aus ihrer Lieferkette zu verbannen, indem sie sich zu zertifizierter Mulesing-freier Wolle verpflichten. - VIER PFOTEN

Julia Fischer, Kampagnenverantwortliche für Mode und Tierschutz bei VIER PFOTEN in der Schweiz, erklärt: «Man sieht Merino-Kleidung im Laden auf den ersten Blick leider meist nicht an, ob diese aus einer mulesingfreien Zucht stammt. Die Faustregel lautet: Fehlt eine Zertifizierung auf dem Etikett, kann Tierqual nicht ausgeschlossen werden. Umso wichtiger ist es deshalb, dass sich immer mehr Unternehmen unseren Forderungen anschliessen und direkt Druck auf die Wollbranche ausüben, endlich mit der Verstümmelungspraxis aufzuhören.»

Pelzfrei ist «en vogue»

In puncto Pelz gab es vergangenes Jahr ebenfalls erfreuliche Nachrichten. In weniger als 10 Monaten hat VIER PFOTEN in Zusammenarbeit mit anderen NGOs und wichtigen Akteuren rund 1,5 Millionen gültige Unterschriften für die Europäische Bürgerinitiative (EBI) #FurFreeEurope gesammelt, die ein Verbot von Pelzfarmen und des Verkaufs von Produkten, die Pelz enthalten, in der gesamten EU fordert. Dies war die erfolgreichste EBI für den Tierschutz, die jemals stattgefunden hat.

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2023 sprachen sich viele weitere Modemarken gegen die Verstümmelung von Lämmern, dem Mulesing, aus. Unter dieser grausamen Methode leiden zahlreiche Merinoschafe. - VIER PFOTEN

Darüber hinaus ist Litauen das 20. europäische Land, das die Pelztierhaltung vollständig verbietet und damit jährlich rund eine Million Tiere vor einem Leben in Elend und einem grausamen Tod auf Pelzfarmen bewahrt. Passend dazu haben sich im Rahmen der «Fur Free Retailer Initiative» viele Unternehmen verpflichtet, auf Pelzprodukte zu verzichten. Über 1600 Marken sind nun pelzfrei.

«Wir werden uns auch in diesem Jahr dafür starkmachen, dass sich weitere Marken der Bewegung anschliessen. Wer Pelz trägt, ist definitiv aus der Zeit gefallen», sagt Dominik del Castillo, Campaigner Wildtiere bei VIER PFOTEN Schweiz.

Verbesserter Tierschutz bei Modemarken

Erwähnenswert sind auch die Resultate des letztjährigen VIER PFOTEN-Berichts zum Tierschutz in der Mode. Viele Modemarken unternehmen nicht nur Schritte zur Verbesserung des Tierschutzes, sondern investieren auch in nachhaltige, tierfreie Materialien der nächsten Generation. Insgesamt 17 Prozent der 100 bewerteten Marken wurden in eine höhere Tierschutzkategorie eingestuft als beim letzten Bericht im Jahr 2021. Die Richtung stimmt also auch hier.

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