«Käfig-Koller»: Wenn dein Hamster um Hilfe ruft
Dein Hamster nagt und rüttelt an den Gitterstäben seines Käfigs? Dann ist es allerhöchste Zeit, seine Haltung zu überdenken.

Du hast es vielleicht schon beobachtet – ein Hamster nagt unermüdlich an den Gitterstäben seines Käfigs. Das ist häufig keineswegs eine drollige Angewohnheit.
Vielmehr kann sich dahinter ein Hilferuf des kleinen Nagers verbergen. Der sogenannte «Käfig-Koller» befällt viele Nager und lässt sie häufig ein Leben lang leiden.
Käfig-Koller ist eine psychische Störung, die bei allen in Käfigen gehaltenen Tieren auftreten kann. Die Symptome unterscheiden sich je nach Tierart.
Wie zeigt sich «Käfig-Koller» bei Hamstern?
Bei Hamstern zeigt sich dies häufig durch übermässiges Nagen an den Gitterstäben. Aber auch durch aggressives Verhalten gegenüber Menschen oder anderen Tieren.

Hamster sind keine klassischen Haustiere: Auch wenn sie in Gefangenschaft geboren wurden, behalten sie viele Verhaltensweisen ihrer wilden Vorfahren. Deshalb sind Hamster auch nur bedingt für Kinder geeignet.
Ein Hamster ist nachtaktiv und braucht viel Ruhe sowie ausreichend Platz, um glücklich zu sein. Was können Besitzer also tun, damit sich ihr Hamster in seinem Zuhause wohlfühlt?
Ein ausreichend grosses Gehege ist wichtig
Hamster sind ausgesprochene Einzelgänger und sehr territorial. Selbst mit Geschwistern ist ein Zusammenleben meist schwierig, denn oft kommt es zu Aggressionen oder sogar zu Kannibalismus.
Viele Hamster leben in viel zu kleinen Gitterkäfigen. Das Verletzungsrisiko ist dort besonders hoch, etwa wenn ein Beinchen zwischen die Stäbe gerät.

Besser ist ein Terrarium mit einer Mindestgrösse von 60×30×40 Zentimetern. Hier können Besitzer ihre Hamster sogar beim Graben beobachten.
Sauberkeit und Beschäftigung sind das A und O
Hamster sind sehr reinliche Tiere. Wechsel die Streu regelmässig und reinige die Wasserflasche sowie Futterschale gründlich. Auch Gemüsereste sollten täglich entfernt werden.
Hamster freuen sich über eine Sandgrube und mehrere Versteckmöglichkeiten. Das Laufrad sollte geschlossen und aus Holz sein, keinesfalls aus Metallstäben. Achte zudem auf eine passende Grösse des Rades – sonst drohen deinem Hamster Rückenschmerzen.
Plastikspielzeug ist überflüssig und zum Teil sogar schädlich. Vermeide ausserdem hohe Kletterkonstruktionen, da Hamster «höhenblind» sind und sich beim Herunterfallen schwer verletzen können.
Gesunde Ernährung und Bewegung
Hamster benötigen eine ausgewogene Ernährung, um auch psychisch gesund zu bleiben. Täglich gehören Körnerfutter, frisches Obst und Gemüse auf den Speiseplan. Frisches Heu sollte immer verfügbar sein.
Als besondere Leckerei gelten getrocknete Mehlwürmer – sie sind nahrhaft und werden von Hamstern sehr geschätzt.

Hamster sind flinke Tiere und brauchen auch ausserhalb ihres Geheges Bewegung. Wähle daher einen sicheren Raum ohne Kabel und schliesse die Türen, damit dein Hamster nicht entwischt.
Ein Sturz von einer Treppe kann für den kleinen Nager tödlich enden.