Dass Stresslevel von Bartwalen sei besonders in den 60ern zu Beginn des industriellen Walfangs hoch gewesen. Das sehen die Forschenden am Ohrenschmalz.
Ein Buckelwal springt aus dem Wasser.
Walen sieht man ihr erhöhtes Stresslevel noch Jahrelang an: im Ohrenschmalz. - Pixelio
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Forschende untersuchen in Wal-Ohrenschmalz deren Stresslevel.
  • Je mehr Walfang, desto höher ist der Cortisolgehalt im Schmalz.

Im Ohrenschmalz von Bartenwalen lässt sich nach Forscherangaben deren Stress ablesen. Es sei besonders hoch gewesen, als der industrielle Walfang in den 1960er Jahren Hunderttausende Tiere tötete, schreibt ein Team um Stephen Trumble und Sascha Usenko von der Baylor University in Texas im Fachjournal «Nature Communications».

Im Leben eines Bartenwals bildet der Ohrenschmalz nach und nach einen Zapfen, der mehrere Dezimeter lang werden kann und wie ein Baum eine Art Jahresringe besitzt. Die Forscher untersuchten solche Ohrenzapfen von 20 Finn-, Buckel- und Blauwalen aus Atlantik und Pazifik, die eine Zeitspanne von den 1870er Jahren bis 2016 abdecken.

Das geschätzte Alter der Tiere lag zwischen 2 und 63 Jahren. Nach Auskunft der Autoren spiegelt sich der industrielle Walfang deutlich durch das im Ohrenschmalz der Tiere enthaltene Stresshormon Cortisol wider: je mehr Walfang, desto höher ihr Stress. Ihre Höhepunkte erreichten sowohl der Cortisollevel als auch der industrielle Walfang in den 1960er Jahren. Danach verringerten sich Walfang und Stress.

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