Polizist klaut Bargeld aus Portemonnaies im Fundbüro

Auf dem Polizeiposten am Flughafen Zürich verschwindet immer wieder Bargeld aus abgegebenen Portemonnaies. Jetzt stellt sich heraus: Der Täter ist ein Mitarbeiter der Kantonspolizei Zürich.

Erstmals wechselt der Polizist im Jahr 2014 auf die kriminelle Seite, wie die «NZZ» berichtet. An einem Morgen im Februar nimmt er im Frühdienst das verlorene Portemonnaie einer Amerikanerin entgegen.

Statt dieses mitsamt dem Bargeld abzulegen und die Besitzerin ausfindig zu machen, entscheidet er sich anders: Er steckt die 420 US-Dollar aus dem Portemonnaie ein.

Doch bei dieser einen Tat bleibt es nicht: Im Oktober 2019 klaut er in einer Spätschicht 327 Euro aus einem abgegebenen Portemonnaie. Eine Woche später steckt er eine 50-Euro-Note ein, die zuvor am Schalter abgegeben worden war. Danach lässt er wenige Monate später nochmals 100 Euro aus einem Fund-Portemonnaie auf dem Posten mitgehen.

Seine Vergehen kommen den Beamten nun teuer zu stehen: Am 4. April folgte der Strafbefehl gegen den Flughafen-Dieb. Darin schlägt die Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe von 12'000 Franken sowie eine Übertretungsbusse von 1000 Franken vor.

Zusätzlich muss der Beschuldigte 733 Franken an Verfahrenskosten übernehmen. Da er auf eine Einsprache verzichtet, gilt das Urteil als rechtskräftig.

Der Fundbüro-Diebstahl erinnert an einen Fall aus Basel. Dem Basler Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) wurde zwischen 2015 und 2016 ebenfalls regelmässig Geld entwendet. Insgesamt sollen 10'000 Franken verschwunden sein.

Auch hier wurde ein Beamter als Täter vermutet, allerdings konnte nie jemand überführt werden. Denn: Nachdem das JSD die Überwachungsmassnahmen verschärft hatte, hörten die Diebstähle auf.