Malta, die perfekte Insel, um dem Winter zu entfliehen
Nebel, Temperaturen um den Gefrierpunkt, kaum Sonne – der Winter in Mitteleuropa kann aufs Gemüt schlagen. Wer dem entkommen will, sollte Malta ins Auge fassen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Winter in Mitteleuropa kann nass und grau sein.
- Auf Malta herrschen auch im Winter milde Temperaturen.
- Die Mittelmeerinsel eignet sich deshalb perfekt, um Sonne zu tanken.
Es gibt Leute in Malta, die gehen nach Skandinavien in die Ferien. Dies, damit sie wenigstens einmal im Jahr ihre Winterjacken anziehen können. Das ist kein Witz. Das ist verbürgt.
Malta ist der südlichste Staat in Europa und erfreut sich eines äusserst milden Klimas. Kälter als 10 Grad wird es selbst im Winter nicht. Im Dezember und Januar scheint die Sonne täglich bis zu sechs Stunden. Malta ist die perfekte Insel, um der kalten Jahreszeit zumindest temporär zu entfliehen.
«Es ist während der kalten Jahreszeit die perfekte Alternative zu einem Städtetrip», sagt Walter Fink. Er ist Mitinhaber von Rolf Meier Reisen in Neuhausen am Rheinfall. Malta Stadtflair, Badeplausch und reichlich Kultur.
Der Fehler, den Malta nie beging
Valletta, die Hauptstadt, ist mit dem Flugzeug in weniger als zweieinhalb Stunden erreichbar. Direktflüge gibt es auch im Winter täglich ab Zürich.
Was für Fink noch entscheidender ist: «Malta ist eine Ganzjahresdestination. Das touristische Angebot ist auch im Winter nicht eingeschränkt.»
Fink hat wie wohl kein zweiter Schweizer die jüngere Geschichte der Inselgruppe zwischen Sizilien und der Küste Nordafrikas mitverfolgt. Er hat miterlebt, wie Malta in den vergangenen Jahren ins Blickfeld von Ferienreisenden geriet.
Die Zahl der Unterkünfte wuchs, vor allem Boutiquehotels in liebevoll renovierten Altbauten und den für Malta typischen Balkonhäusern. Und das im Winter oft zu attraktiven Preisen. «Malta hat nie den Fehler gemacht, sich nur auf den Badetourismus zu konzentrieren. Es hat stets auch seine eigene Kultur gepflegt», sagt Fink.
Der Pilgerort der Cineasten
Auf Malta befinden sich zahlreiche Festungen und megalithische Tempel. Oder das Hypogäum von Ħal Saflieni eine unterirdische Anlage aus Hallen und Grabkammern von circa 4000 vor Christus.
Die St John’s Co-Cathedral vermag selbst Kirchenmuffeln Bewunderung zu entlocken. Und mit dem Tempel von Ggantija verfügt Malta über ein Kulturdenkmal, das noch älter ist als die Pyramiden von Gizeh.

Mdina, die mittelalterliche Stadt mit ihren engen Gassen sowie Palästen und Kirchen ist unlängst Pilgerort von Cineasten geworden. Hier wurden Szenen aus «Game of Thrones», «Gladiator», «Captain Phillips», «World War Z» und weiteren Blockbustern gedreht.
Briten gingen, Linksverkehr und Englisch blieben
Die Römer, die Mauren, der Johanniterorden, aber auch die Franzosen: Maltas Geschichte kennt viele fremde Herrscher.
Zuletzt stand der Inselstaat unter britischer Flagge. Nach 150 Jahren zogen sich die Briten 1964 zurück. Die Insel wurde daraufhin unabhängig und trat dem Commonwealth bei.
Geblieben ist der Linksverkehr und Englisch, neben Maltesisch, ein Mix aus Sizilianisch und Arabisch, zweite offizielle Landessprache. Davon leben auch heute noch über 30 Sprachschulen.
Die Nachfrage nach Sprachkursen hat trotz Sprach-Apps und Online-Kursen nicht nachgelassen – im Gegenteil. «Die Popularität ist in den vergangenen Jahren gestiegen», sagt Fink. Insbesondere in den Wintermonaten würden entsprechende Angebote besonders häufig gebucht.

Am Morgen drückt man die Schulbank, am Nachmittag stehen kulturelle Entdeckungstouren auf dem Programm. Oder der Sprung ins Meer. Das ist selbst Ende Oktober noch möglich. Denn winterlich kalt wird es auf Malta nie.
Der eine oder andere Einheimische mag dies zuweilen ein wenig bedauern. Touristen hingegen mag dies nur recht sein.