Lika bietet mehr als nur die Plitwitzer Seen

Travelcontent
Travelcontent

Kroatien,

Die Plitwitzer Seen in der kroatischen Region Lika sind weltbekannt. Auch der Rest des Gebietes soll jetzt touristisch besser erschlossen werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die kroatische Region Lika kennt man primär dank den Plitwitzer Seen und den Winnetou-Filmen.
  • Ein Besuch vor Ort zeigt, dass die Region noch mehr zu bieten hat. Selbst ein Skigebiet ist geplant.

Die Kroaten wissen, welches Naturwunder sie mit den Plitwitzer Seen besitzen: Schon 1949 wurden diese samt dem bewaldeten Hinterland zum Nationalpark erklärt. Vor fast 40 Jahren nahm die Unesco den Nationalpark ins Verzeichnis des Weltnaturerbes auf. Dessen Schönheit kann in «Der Schatz im Silbersee» und anderen Karl-May-Verfilmungen bewundert werden, die teilweise hier gedreht wurden.

Die Pliwitzer-Seen sind ein Touristenmagnet par excellence: Im letzten Jahr verzeichnete man 1,6 Millionen Besucher. Dieses Jahr werden es noch mehr. Der Touristenstrom freut zwar die Hotel- und Restaurantbesitzer der Umgebung, zum Beispiel Anita und Davor Kurelac, die das sympathische Dreisternehaus Plitvica Vila in Rakovica betreiben. «Wir haben sehr viele deutsche und Schweizer Gäste», sagt Anita, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass sie perfekt deutsch spricht. Doch die Touristenmassen könnten die Landschaft nachhaltig beschädigen, fürchtet Marijana, unsere lokale Führerin.

Selbst ein Skigebiet ist geplant

Die Plitwitzer Seen liegen am Rand der Gespanschaft Lika-Senj («Gespanschaft» heissen hier die regionalen Verwaltungseinheiten). Sie ist fast so gross wie der Kanton Bern, 5350 km2, aber mit rund 50‘000 Einwohnern sehr dünn besiedelt. In riesigen Waldgebieten leben grosse Populationen von Bären, Wölfen und vielen weiteren Tierarten. Man kann tagelange Wanderungen unternehmen, Radtouren, Offroad-Fahrten.

Diese Naturschönheiten sollen nun besser bekannt werden, sagt Petra Butkovic. Sie arbeitet für eine noch junge Organisation namens Lika Destination. Diese will nicht nur acht weitere grossartige Reiseziele in Lika bewerben, sondern auch die touristischen Anbieter sowie die kleinen Produzenten regionaler Spezialitäten besser vernetzen und vermarkten.

Einer dieser Akteure ist Bruce Yerkovich, der lang in den USA lebte, dort ein Doktorat in Quantenphysik erwarb und nach einer lebensgefährlichen Erkrankung sein Leben komplett umstülpte. In einem kleinen Tal namens Velika Plana hat er in den vergangenen zehn Jahren sein Linden Tree Retreat and Ranch aufgebaut, ein Refugium für Menschen, «die das Verlangen haben, zu sich selbst zu finden». In absoluter ländlicher Ruhe kann man hier in Rundhäusern, normalen Zimmern oder Tipis übernachten. Das Essen stammt aus biologischem Anbau in der Region; die Würste macht Bruce selber, und in der Küche steht seine Frau Megi. Die wichtigste Betätigung ist der Ausritt auf Pferden. Sie sind so gutmütig, dass jeder mitkommen kann, auch wenn er noch nie in einem Sattel gesessen hat.

Bekannt dank Winnetou

Auch Hrvoje Racic, der ehemalige Bürgermeister des Städtchens Lovinac, will den Tourismus voranbringen. Unter anderem hat er ein ambitioniertes Projekt lanciert: eine Seilbahn von der Ebene von Lika über das Velebit-Gebirge hinunter an die Küste. Oben am Berg plant Racic ein Skigebiet mit rund 70 Pistenkilometern. Seit Jahren ist das Projekt aus politischen Gründen blockiert, doch Hrvoje glaubt immer noch daran.

Dass Touristen nach Lika kommen, dafür sorgt unter anderem Hrovjes Schwägerin Klaudija Racic: Sie betreibt in Zürich zusammen mit ihrem Mann den spezialisierten Reiseanbieter Croaticum. Da beide aus Kroatien stammen, kennen sie das Land in- und auswendig. «Es ist unser zentrales Anliegen, den Schweizer Gästen Kroatien näherzubringen, vor allem auch jene Regionen, die nicht so bekannt, aber trotzdem wunderschön sind», sagt sie. Zumal Kroatien aus der Schweiz sehr leicht erreichbar ist. Nach Lika zum Beispiel gelangt man, indem man mit Germania von Zürich nach Zadar fliegt.  

Von Lovinac fahren wir auf einer Naturstrasse hinauf ins Velebit-Gebirge. Vor den schrundigen Bergen spielten sich in den 1960er-Jahren dramatische Szenen ab: Mehrere Winnetou-Filme wurden hier gedreht. Ein Älpler, bei dem wir zu einem Schnäpschen einkehren, holt Poster aus dem Haus, die nicht nur Pierre Brice, Lex Barker, Uschi Glas und Karin Dor zeigen, sondern auch unseren Gastgeber, den Schafhirten: Er spielte im ersten Winnetou-Film einen Indianer.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

USA Donald Trump
27 Interaktionen
In Video
Kolumnistin Verena Brunschweiger
21 Interaktionen
Breit und bullig

MEHR IN LIFESTYLE

Küche, modern
Hinter den Kulissen
Hund im Homeoffice
5 Interaktionen
Allergiker-Tipp
Tochter versteckt Blumen hinter dem Rücken für Mama
2 Interaktionen
Mit Mama verreisen
Opel Frontera
36 Interaktionen
Neuvorstellung

MEHR AUS KROATIEN

1 Interaktionen
Explosionen und Flammen
APTOPIX Croatia France Nations League Soccer
0:2 in Kroatien
Zagreb
3 Interaktionen
Zagreb
Kroatiens Erdrutschsieg
4 Interaktionen
Trump nah