Geheimtipps für Asien-Ferien weitab vom Massentourismus
Der Asienkenner Stephan Roemer weiss auf dem Kontinent um viele Orte jenseits der touristischen Hotspots. Fünf dieser Geheimtipps verrät er hier.

Das Wichtigste in Kürze
- Stephan Roemer, CEO von Tourasia, ist ein echter Asienkenner.
- Er verrät fünf seiner persönlichen Geheimtipps abseits der touristischen Hotspots.
1983 absolvierte Stephan Roemer als Zwanzigjähriger ein Praktikum auf den Philippinen. Dabei hat ihn Asien gepackt. Er kennt den Kontinent wie kaum ein anderer Europäer.
Er ist Gründer und CEO des Reiseanbieters Tourasia AG in Wallisellen sowie Mitinhaber von DTH Travel in Bangkok. Roemer prägt seit über 30 Jahren den hochwertigen Asien-Tourismus.
Laos
«Laos ist für mich noch immer ein Geheimtipp», sagt Stephan Roemer. Die Hauptstadt Vientiane ist eine relaxte Grossstadt, Luang Prabang eine attraktive ehemalige Königsstadt am Mekong.

Man kann in Laos rustikale Reisen in kaum erschlossene Gegenden unternehmen, aber auch im Luxus schwelgen. Das Resort «The Namkhan», wenige Kilometer ausserhalb von Luang Prabang am Fluss Nam Khan, verspricht einen exquisiten und naturnahen Aufenthalt.
Die Gerichte im Restaurant werden mit Zutaten aus dem eigenen Bio-Bauernhof und von anderen nachhaltigen Unternehmen der Region zubereitet.
Raja Ampat, Indonesien
Bali mit jährlich mehr als sechs Millionen Touristen möchte Stephan Roemer nicht mehr besuchen.
Die Inselwelt in Indonesiens Osten hingegen ist ein Paradies. So etwa das Archipel von Raja Ampat. Hier leben mehr als 1500 Fisch- und rund 600 Korallenarten, Weichtiere, Schildkröten, Haie und Mantarochen.
Das macht Raja Ampat zum artenreichste Meeresgebiet der Erde.

Raja Ampat umfasst rund 1500 Inseln. Viele von ihnen sind kaum erschlossen und bieten dichte Regenwälder, Kalksteinformationen und versteckte Lagunen.
Raja Ampat liegt im Westen von Neuguinea und gehört zur indonesischen Provinz Westpapua. Das Archipel ist nur mühsam erreichbar und deshalb vor Massentourismus geschützt.
Sabah auf Borneo
Kaum irgendwo gibt es eine ähnlich üppige Tierwelt wie in den Regenwäldern der malaysischen Provinz Sabah auf Borneo.
Pygmäen-Elefanten, Nasenaffen, Riesenkrokodile, Orang-Utans – «die Fauna ist unglaublich», schwärmt Stephan Roemer.

Und das trotz riesiger Ölpalmen-Plantagen, für die auf Borneo viele Waldgebiete abgeholzt wurden.
In die Regenwälder gelangt man über Sandakan, Lahud Datu oder Tawau, die mit dem Flugzeug erreichbar sind. Von dort geht man am besten auf geführte Touren. Wobei das Essen meist sehr einfach ist und es nur wenige empfehlenswerte Unterkünfte gibt.
Eine der spektakulärsten ist die Borneo Rainforest Lodge im Danum-Tal. In den Chalets und Villen mitten im Regenwald hat schon internationale Prominenz genächtigt, etwa Prinz William und Prinzessin Kate.
Philippinen
Die Philippinen bestehen einerseits aus mehr als 7641 Inseln, von denen rund 2000 bewohnt sind. Anderseits gehört das Land noch zu den Schwellenländern. Die Infrastruktur ist mancherorts im Vergleich zu anderen südostasiatischen Regionen wenig entwickelt.

Deshalb bleibt bisher mit ganz wenigen Ausnahmen, etwa Boracay, auch der Massentourismus aus. «Jede Insel ist komplett anders», sagt Stephan Roemer und fühlt sich auf manchen «wie in der unberührten Südsee».
Um möglichst viele Facetten der faszinierenden Inselwelt zu erleben, empfiehlt sich ausgiebiges Inselhüpfen, was allerdings gut organisiert werden sollte.
Okinawa, Japan
Stephan Roemer geriet hier einst ins Auge eines Taifuns und wurde nachts aus seinem Hotel evakuiert. Zudem sind auf der riesigen US-Militärbasis auf Okinawa rund 30’000 US-Soldaten und weitere 20’000 Familienangehörige stationiert.

Trotzdem mag er den Archipel von Okinawa im Süden Japans mit seinen rund 160 Inseln ganz besonders.
Strände wie in der Südsee, aber «sehr sauber und sehr gesittet» gebe es hier. Dazu kommen aktive Vulkane und auf der Insel Yakushima Rehe und Makaken, welche die Rehe als Reittiere benutzten.
Je nach Grösse der Insel mietet man ein Auto oder ein Velo. Übrigens sei Japan mit der Abwertung des Yen zu einem für Schweizer günstigen Reiseziel geworden, betont Stephan Roemer.