Handy des Partners – Finger weg?
Das Handy vibriert – und schon juckt’s in den Fingern? Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon einmal überlegt, einen Blick in die Chats des Partners zu werfen?

Laut einer Umfrage von Parchip.ch könnten rund 45 Prozent der Befragten das Handy ihres Partners entsperren. Denn so viele kennen die PIN oder das Entsperrungsmuster.
Während ein Grossteil der über 40-Jährigen kaum Interesse an den Handyaktivitäten des Partners zeigt, sind viele jüngere Paare deutlich neugieriger.
Sie schauen eher einmal nach. Aber ist das überhaupt «in Ordnung»?
Warum du wirklich schnüffeln willst
Hinter dem Griff zum Handy steckt selten reiner Verdacht. Oft geht es um Angst, Unsicherheit oder das Gefühl, keine Kontrolle mehr zu haben.

Vielleicht ist dein Partner abgelenkt, schweigsamer als sonst oder dauernd online. Statt zu fragen, entsteht das Bedürfnis, selbst Antworten zu suchen.
Doch wer durch fremde Chats streift, verletzt Grenzen und die Privatsphäre – egal mit welcher Absicht. Und das Vertrauen, das einmal bricht, ist schwer zu reparieren.
Kontrolle ersetzt kein Vertrauen
Schnüffeln fühlt sich im Moment vielleicht erleichternd an. Aber: Danach bleibt ein fader Beigeschmack ‒ es kommt zu Schuldgefühlen.
Selbst wenn du nichts findest, wirst du wissen, dass du heimlich gehandelt hast. Und wenn du doch etwas entdeckst, steht sofort die nächste Frage im Raum: Wie machst du weiter, ohne selbst zum Verräter zu werden?
Starke Kontrolle schafft demnach auch keine Nähe, eher Distanz und noch mehr Geheimnisse.
Reden statt Scrollen
Wenn etwas in der Beziehung irritiert, ist es besser, es zu kommunizieren, statt im Handy nach Antworten zu suchen. Konkret zu benennen, was einen beschäftigt, schafft Klarheit; vage Andeutungen und «Detektivarbeit» führen nur zu mehr Unsicherheit.

Oft verbirgt sich hinter bestimmten Verhaltensweisen kein Geheimnis, sondern schlicht Überlastung – genau hinzuhören, kann vieles erklären. Wichtig ist, die Bedürfnisse beider Seiten zu erfragen: Was fehlt, was schmerzt, was würde Entlastung bringen?
Wenn eigene Gespräche nicht weiterhelfen, kann eine neutrale externe Perspektive neue Einsichten bringen und verhindern, dass man sich im Kreis dreht. Gleichzeitig hilft die bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen – Eifersucht, Misstrauen, Angst –, die eigene Haltung zu klären und handlungsfähiger zu werden.







