Nicht nur in den Wintermonaten sind Thermalbäder ein idealer Rückzugsort zum Abschalten. Im heissen Wasser kommen Körper und Geist gemeinsam zur Ruhe.
Therme
Wunderschönes Thermalbad. - Depositphotos
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Das Wichtigste in Kürze

  • Thermalbäder wurden bereits in der Antike genutzt.
  • Moderne Thermalbäder bieten umfangreiche Leistungen.
  • Überall in der Schweiz locken attraktive Einrichtungen.

Die heilende Wirkung des aus dem Erdboden sprudelnden heissen Wassers war schon vor Jahrtausenden bekannt. Überall auf der Welt genossen Menschen das wohltuende Bad in warmem Wasser, das in vulkanisch-aktiven Regionen aus dem Erdboden sprudelte. Lange Zeit beschränkte sich das Bad jedoch auf natürliche Erdlöcher, wie sie heute zum Beispiel in Island noch häufig genutzt werden.

Das Thermalbad im Laufe der Geschichte

Erst die Römer richteten eine Art professionellen Badebetrieb mit künstlich erhitztem Wasser ein. Sie nannten ihre Badeanstalten «Thermae» – ein Begriff, der bis heute im Wort Therme erhalten geblieben ist. Neben heissen Bädern entwickelten die Römer auch frühe Varianten der Sauna und des Dampfbades. Schon bald hatte sich das Badehaus zum Zentrum des öffentlichen Lebens entwickelt. Vom Fitnesstraining mit ehemaligen Gladiatoren bis zur Massage und Maniküre gab es im römischen Reich bereits alles, was auch das moderne Thermalbad bietet.

Mit dem Ende des römischen Reiches ging die Badekultur im Westen zunächst verloren, während sich im Osten das orientalische Hamam daraus entwickelte. Erst der fränkische Kaiser Karl der Grosse brachte die Badekultur in den Westen zurück. Er verlegte seinen Hauptsitz in das für seine wohltägigen Quellen bekannte Aquis Grana der Römer: Das heutige Aachen im Westen Deutschlands, das sein Thermalbad ihm zu Ehren Carolus Therme getauft hat.

Thermalbad
Thermalbäder gibt es schon lange. - Depositphotos

Über Jahrhunderte entwickelten sich verschiedene Bäderkulturen weltweit – von der finnischen Sauna bis zum japanischen Onsen-Bad. Im Westen blieben Thermalbäder im Mittelalter eine Randerscheinung, ehe im 17. Jahrhundert der moderne Bäderbetrieb allmählich in Gang kam. Heute gibt es in fast jeder Stadt mit natürlichen Heilquellen moderne attraktive Thermalbäder.

Die schönsten Thermalbäder der Schweiz

Natürlich gibt es auch in der Schweiz zahlreiche Kurorte und Bäder mit Heilquellen, wo sich in den letzten Jahren Thermalbäder entwickelt haben. Viele davon punkten mit traumhafter Lage inmitten der Alpen. In den Wintermonaten können Wintersportler quasi direkt von der Piste zur Erholung in den Whirlpool hüpfen. Einige unserer schönsten Tipps für einen Ausflug:

Leukerbad

Schon die alten Römer nutzten die heissen Quellen von Leukerbad, um sich zum Stress einer Alpendurchquerung zu erholen. Mit der Maison Blanche entstand im 17. Jahrhundert eines der ältesten Kurhotels der Schweiz und machte Leukerbad zu einer frühen Tourismusdestination. Heute punktet Leukerbad mit dem grössten Thermalbad der Alpen.

Zehn Becken mit bis zu 43 Grad Celsius heissem Wasser, eine Natursteingrotte, Whirlpools, ein Saunadorf und ein römisch-irisches Baderitual warten auf Erholungssuchende. Kinder können sich derweil im Kinderbereich mit Wasserrutschen vergnügen.

Bad Ragaz

Die Taminaquelle in der Taminaschlucht war schon seit dem Mittelalter bekannt. Doch erst im 19. Jahrhundert kam der Kurbetrieb in Bad Ragaz so richtig in Fahrt. 1839 wurde das Heilwasser in den Hof Ragaz geleitet und 1868 kaufte ein gewisser Bernard Simon den ganzen Ort auf. Er errichtete mehrere Hotels und Pensionen und schaffte es, den europäischen Adel nach Bad Ragaz zu locken.

Heute wartet hier die moderne grosszügige Tamina-Therme mit dem 36,5 Grad Celsius heissen Wasser der Quelle. Zum Angebot gehören Schwimmbecken, eine Saunalandschaft und natürlich zahlreiche Wellnessbehandlungen. Intimer ist das frisch renovierte Dorfbad aus dem Jahr 1866, das jetzt «Spahouse» heisst und diverse Behandlungen anbietet.

Baden

Der Ort Baden im Kanton Aargau trägt seine Bestimmung schon im Namen. Insgesamt 21 heisse Quellen sprudeln hier aus dem Boden. Archäologen konnten nachweisen, dass schon die Kelten in ihnen badeten. Sie wurden von den Römern vertrieben, die hier die Siedlung Aquae Helveticae gründeten.

Nach der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen erlebte Baden in Mittelalter eine kurze Blüte, ehe es über Jahrhunderte in Vergessenheit geriet. Erst mit dem allgemeinen Bädertourismus im 19. Jahrhundert kam der Tourismus wieder in Schwung.

Nach langer Vernachlässigung hat sich Baden in den letzten Jahren grundlegend modernisiert. Zahlreiche Hotels bieten heute wieder Bäderkuren und Wellnessbehandlungen an. Dazu entstehen im Bäderquartier ein Informationszentrum und ein grosses Thermalbad. Bis dahin baden Besucher unter anderem im kostenlosen Bagno Popolare und auf der Terrasse des Atrium-Hotels Blume im Blueme-Bädli am Kurplatz.

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