Auf den Spuren von Friedrich Dürrenmatt

Das beschauliche Winzerdorf Ligerz liegt am linken Bielerseeufer. Mit der in Bahnhofsnähe abfahrenden Standseilbahn Vinifuni gelangt man steil aufwärts durch die malerischen Rebberge in wenigen Minuten nach Prêles, an den Start des Themenweges über den 1990 verstorbenen Schweizer Schriftsteller und Maler Friedrich Dürrenmatt.

13 interaktive Posten, die jeweils eine andere Facette des weltbekannten Autors zeigen, warten auf dem rund fünf Kilometer langen und leicht zugängliche Weg auf die Wanderer.

Die Informationen an den Posten sind in deutscher und französischer Sprache gehalten; via QR-Code und Smartphone sind zusätzliche Erläuterungen abrufbar.

Dass der Themenweg oberhalb von Ligerz ausgestaltet wurde, hat einen guten Grund. 1948 übersiedelte die Familie Dürrenmatt in diese Gemeinde, wo sie zunächst im Hause der Schwiegermutter im Ortsteil Schernelz wohnte.

1949 zog Friedrich Dürrenmatt für drei Jahre in den kleinen Weiler Festi, ein Stück oberhalb von Ligerz. Dort liess er sich für etliche seiner Werke inspirieren, unter anderem auch für den 1950 entstandenen Kriminalroman «Der Richter und sein Henker». Dürrenmatt nimmt darin Bezug auf Lokalitäten und Schauplätze im nahen Lamboing und in der Twannbachschlucht.

Nur am Rande sei erwähnt, dass der Themenweg nicht durch diese fast unberührte romantische Schluchtlandschaft mit Kaskaden und verträumten Naturpools führt. Ein Abstecher, respektive ein kurzer Umweg drängt sich jedoch auf.

Doch zurück zum eigentlichen Themenweg, der an Dürrenmatts einstigem Wohnhaus in der Festi vorbeiführt und sich dann durch die Rebhänge hinunter an den See schlängelt.

Kurz bevor die Besucher am Ende des Literaturweges in Ligerz ankommen, passieren sie die spätgotische Kirche. Ein Blick auf und in das Wahrzeichen der Region lohnt sich. Sie gilt als eines der bemerkenswertesten Gotteshäuser im Bernbiet, sicher aber als bekannteste Kirche im Seeland.

Auffallend ihre Lage auf einem kleinen Plateau oberhalb des Winzerdorfes, umgeben von Rebbergen. Und obwohl man in der Region fast liebevoll von einem «Kirchlein» spricht, sind die Dimensionen des Gotteshauses doch ziemlich imposant.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das heute als «Hochzeitskirche» bekannte Gebäude bereits im Jahre 1261.

Um einen vollständigen Einblick in Dürrenmatts Lebenswerk zu erhalten, lohnt sich ein Abstecher ins Centre Dürrenmatt Neuchâtel.

Seine einstige Villa – die Dürrenmatts zogen Anfang der 50er Jahre an den Neuenburgersee – wurde nach den Plänen des renommierten Architekten Mario Botta in ein Museum umgebaut und zeigt heute in einer Dauerausstellung seine Bilder im Dialog mit seinem literarischen Werk.

Ausserdem wurden mehrere einstige Lebensräume des Schriftstellers und Malers zugänglich gemacht.

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Artikel von Tourismus Lifestyle Verlag / Walo Mühlheim