Die mexikanische Riviera Maya wird derzeit wieder von Algen und Golftang heimgesucht. Schuld dürfte der Klimawandel sein.
Golftang Mexiko
Ein von Golftang eroberter Traumstrand in Mittelamerika (Themenbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit mehreren Jahren wird die mexikanische Riviera Maya von Algen heimgesucht.
  • Schuld am stinkigen Übel dürfte der Klimawandel sein.
  • Ausgerechnet die klimaerwärmungs-kritischen Amerikaner dürften nun ausbleiben.

Im Jahr 2014 ist an den Traumstränden der mexikanischen Riviera Maya erstmals sogenanntes «Sargassum» angespült worden. Zunächst dachten Viele, es sei einfach etwas Seetang nach einem Tag mit aufgewühlter See. Doch es kam mehr. Und mehr.

Der übelriechende Golftang begann an den Stränden zu verfaulen, entzog die Lebensgrundlage vieler Kleinlebewesen und verdarb den Badespass.

Seither ist der Golftang (auch «Braunalgen» genannt) jedes Jahr zurückgekehrt. Trotzdem sind offenbar noch nicht alle Hotels beziehungsweise Gemeinden genügend ausgerüstet, um den Seetang loszuwerden.

Die Badeorte wehren sich mit dem Hinweis gegen aufkommende Kritik, dass das Auftauchen von Seetang unvorhersehbar sei. Manchmal tauchte der Seetang bereits im Februar auf, grundsätzlich kann es aber jederzeit passieren.

Touristen bleiben fern

Vor wenigen Tagen nun hat wieder eine «Seaweed Season» an den Badeorten wie Cancun, Playa del Carmen, Tulum etc. begonnen. Es ist die neue Normalität – und kostet die Riviera Maya mit jedem Jahr mehr Touristen.

Die Behörden der betroffenen Provinz Quintana Roo müssen nun zweigleisig vorgehen. Zum einen wird deeskaliert, indem man den Seetang möglichst schnell entfernt. Zum anderen wird dramatisiert, in dem man die Algen als eines der grössten Probleme von Mexikos Tourismus bezeichnet.

Die Lösung heisst Umweltschutz

Die Lösung? Umweltschutz. Und zwar dauerhafter, internationaler Umweltschutz. Das wünschen sich die Behörden von Quintana Roo, welche im Seetang-Problem ein Symptom der globalen Erwärmung sehen.

Experten zufolge sei die Algenflut auf eine Kombination aus Erderwärmung, Dünger-Verseuchung und veränderte Ozeanströme zurückzuführen. Zwar ist die Algenflut weniger dramatisch als das Schmelzen der Polkappen, die Auswirkungen sind aber für alle sicht- und riechbar.

Schildkröten gefährdet

Die klimaerwärmungs-kritischen Amerikaner, welche das Gros der Touristen an der Riviera Maya stellen, könnten deshalb in Scharen ausbleiben. Manche lokale Hoteliers fürchten, dass das Geschäft um 30 Prozent zurückgehen könnte, wenn das Problem anhält.

Darüber hinaus hindert der faulende Algenteppich die Korallen am Wachstum und Meeresschildkröten können kaum mehr ihre Eier ablegen.

Die meisten Badeorte bieten inzwischen Webcams an, damit man die Lage von zuhause aus beobachten kann. Echte Abhilfe schaffen können aber nur internationale Koordination und greifende Umweltschutzmassnahmen.

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