Der Hamburger Christopher von Deylen und seine Band Schiller werden als erste westliche Musikgruppe ein Pop-Konzert in der Islamischen Republik Iran geben.
Der Musiker Christopher von Deylen tritt mit seinem Pop- und Ambient-Projekt Schiller im Iran auf.
Der Musiker Christopher von Deylen tritt mit seinem Pop- und Ambient-Projekt Schiller im Iran auf. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Iran tritt die erste westliche Musikgruppe nach der islamischen Revolution vor 39 Jahren auf.
  • Die deutsche Band Schiller gibt insgesamt fünf Konzerte in der iranischen Hauptstadt Teheran.
  • Die ersten beiden Auftritte sind bereits komplett ausverkauft.

Nach Angaben des Webportals der Tageszeitung «Tehran Times» wird die deutsche Elektronik-Band Schiller insgesamt fünf Konzerte in der Hauptstadt Teheran spielen. Das werden die ersten Pop-Konzerte einer westlichen Musikgruppe im Land nach der islamischen Revolution vor 39 Jahren.

Die ersten beiden Konzerte am Montag und Dienstag seien bereits restlos ausverkauft, so das iranische Musikportal Ritmenom, das die Konzerte auch veranstaltet. Auch für die anderen drei Konzerte gibt es laut Ritmeno nur noch wenige Karten. Schiller gehört unter Elektronik-Fans im Iran schon seit Jahren zu den beliebtesten europäischen Musikgruppen.

Verschwörung des Westens

Schon 2008 wollte eine iranische Musikfirma ein Pop-Konzert im Iran veranstalten. Doch der Live-Auftritt des irischen Sängers Chris de Burgh in Teheran scheiterte letztendlich an einem Veto des erzkonservativen Klerus. Der Klerus im Iran betrachtet westliche Musik als eine Verschwörung des Westens zur «kulturellen Invasion» eines islamischen Landes.

Seit dem Beginn der Präsidentschaft Hassan Ruhanis und besonders nach dessen Wiederwahl in diesem Jahr, führt die Regierung nicht nur politisch, sondern auch kulturell und gesellschaftlich einen weniger islamischen Kurs. Dies ist ein Grund, warum die jungen Iraner zum ersten Mal in vier Jahrzehnten wieder ein Popkonzert einer westlichen Band in ihrem Land erleben können.

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