Sie sind für den ganz grossen Auftritt gemacht: die voluminösen Brautkleider der neuesten Kollektionen. Doch auch wer gerne tanzt, bekommt das passende Stück.
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Der Schleier kommt wieder: Trends der Brautmode 2023. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Brautmode 2023 bekommt das «Prinzessinnenkleid» endlich wieder grossen Stellenwert.
  • Die Weiterentwicklung des Bohemian Styles mit Tüll und Spitze nennt man auch «Boho-Glam».
  • Weitere Accesoires sind Schleier, abnehmbare Elemente, oft gleich zwei Looks in einem.
  • Als längerfristige Entwicklung in der Brautmode zeichnet sich klar ab: Individualität.

Gute Nachrichten für alle Bräute, die an ihrem grossen Tag besonders glamourös aussehen möchten: Das «Prinzessinnenkleid» ist zurück.

Und zwar mit viel Tüll, sagt Susan Lippe-Bernard, Chefredakteurin des Magazins «Braut & Bräutigam».

Brautkleid Prinzessinenkleid Champagner Tüll
Elegant wie die Royals: Prinzessinnenkleider, noch dazu im Champagnerton, sind im Trend. Hier ein Beispiel von Passions by Lilly. - LILLY/www.lilly.de/dpa-tmn

Die Kollektionen für die Festsaison 2023 setzen auf eine elegante Weiterentwicklung des Bohemian-Stils, der in den vergangenen Jahren die Brautmode mit Understatement-Schick, grober Spitze und gehäkelten Mustern dominiert hat.

Lippe-Bernard nennt das «Boho-Glam».

Voluminöse Röcke und zarte Spitze

Zum Boho-Glam gehört vor allem ein Modell: das Brautkleid mit Corsage und voluminös ausgestelltem Rock, auch als Prinzessinnen- oder Duchesse-Kleid bezeichnet.

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Ein weiteres Merkmal ist Tüll, wohin man nur blickt. Weite, zarte Tüllröcke, Glitzertüll-Elemente, bestickte Tüllschleppen. Dazu feine Spitzendetails. Anders als beim Original-Boho-Look aber eher nicht aus Häkelspitze, sondern zart und filigran.

Elegant ist auch die Trendnuance der kommenden Saison: Champagner. Ein schimmerndes, abgetöntes Weiss mit leichtem Goldhauch.

Dazu passt das opulente Trendaccessoire, der Schleier, aber etwas anders als zuletzt.

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Das Trendelement an Brautkleidern: viel Tüll und ein langer Schleier, wie bei diesem Modell von Lilly. - LILLY/www.lilly.de/dpa-tmn

«Vor fünf Jahren haben wir noch sehr viele ellenbogenlange Schleier gesehen», sagt Kerrin Wiesener, Hochzeitsplanerin.

Jetzt heisst es oft: «Wenn Schleier, dann lang.» Und zwar gerne weit über die Schleppe hinaus. Bezeichnet werden diese auffälligen Stücke auch als Kathedralschleier.

Susan Lippe-Bernard rät, einen Schleier zu wählen, der die Spitzenelemente des Kleides aufgreift.

«Es kommt natürlich gut, wenn sich die gleiche Spitze, die zum Beispiel an den Spitzenärmeln zu sehen ist, auch auf dem Schleier zeigt.» Entsprechende Kombinationen bieten viele Brautausstatter auch an.

Puffärmel zum Abnehmen

Ein weiterer Hingucker in den Kollektionen der Designer sind Corsagenkleider mit «Dornröschenärmeln». So nennt Susan Lippe-Bernard die nach unten hin gerafften Puffärmel.

Der Clou dabei: Die Schultern bleiben frei. Die auffälligen Ärmelkreationen setzen erst auf halber Höhe des Oberarms an, das nackte Schlüsselbein wird betont.

Die Zeitschrift «Vogue» nennt diesen Brautmodentrend «die schönste Kombination» für alle, die schulterfreie Kleider bezaubernd, aber vielleicht zu freizügig finden.

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Angesagt sind Brautkleider mit abnehmbaren Elementen, zum Beispiel die Rückenschleife am Modell von kisui. - kisui Berlin/dpa-tmn

Der Rat von Kerrin Wiesener für die Anprobe: «Einmal den Test machen, ob man die Arme gut heben kann. Denn das wird man oft machen am Hochzeitstag, zum Umarmen, zum Jubeln.»

Wer sich fragt, wo bei so viel Tüll, Rock und Schleier die Beinfreiheit zum Tanzen bleibt, darf beruhigt sein.

«Was man jetzt viel mehr sieht, sind Kleider mit abnehmbaren Elementen», sagt Kerrin Wiesener. «Abnehmbare Ärmel, abnehmbare Schleppen, abnehmbare Überröcke, abnehmbare Schleifen. Also zwei Looks in einem quasi

Oder wie Susan Lippe-Bernard gesagt: «Tagsüber Prinzessin.» Und abends wird die Braut dann «zur Partyqueen.»

Zweiteiler – nicht nur für den grossen Tag

Eine Variante des zweifachen Looks ermöglichen elegante Capes, die bei der Trauung übergeworfen werden. Spätestens zum Tanzen nimmt man sie ab und gibt den Blick zum Beispiel auf das angesagte rückenfreie Kleid preis.

«Mix and Match ist ein grosses Thema im Augenblick in der Brautmode», so Lippe-Bernard.

Eine Alternative zum Brautkleid ist ebenfalls ein Tausendsassa, der Zweiteiler. Etwa der klassische Hosenanzug mit Blazer und weiter Hose, dazu ein bauchfreies Cropped Top. Oder eine Kombination aus Corsage und Tüllrock.

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Ohne den abnehmbaren Überrock wird das Brautkleid (Style 66257) von Lilian West zum tanzbaren Partylook. - Lilian West/dpa-tmn

Übrigens sind bei den Röcken Modelle angesagt, die unterschiedliche Materialien übereinanderschichten, sagt Lippe-Bernard.

«Das heisst, eine Lage Tüll, eine Lage Spitze, noch eine Lage Tüll drüber. Sodass man eine unheimliche Leichtigkeit hat, aber trotzdem unglaubliches Volumen.»

Die mehrteiligen Outfits haben einen grossen Vorteil gegenüber den Kleidern: Sie sind noch wandelbarer. So lässt sich zum Beispiel der voluminöse Rock zur Trauung gegen den schlichten Mini zur Party tauschen.

Das ermöglicht auch wiederum die schon erwähnte Bewegungsfreiheit.

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Angesagt für Bräute ist der Mix-and-Match-Look. Hier ein Beispiel aus der Kollektion von Lilly. - LILLY/www.lilly.de/dpa-tmn

Und nicht zu vergessen: Ein schlichtes Brauttop kann man auch noch viel länger nutzen, auch im Alltag nach der Feier, sagt Kerrin Wiesener.

Letztendlich spiegelt der aktuelle Mix-and-Match-Trend aber auch eine längerfristige Entwicklung in der Brautmode wieder: Individualität.

Die Bandbreite der Brautmode ist gewachsen. Dazu komme die Möglichkeit, sein Kleid nach eigenen Vorstellungen konfigurieren zu lassen, so Lippe-Bernard.

«Wenn es einen Wunsch gibt, den jede Braut hat, ist es ein individuelles, auf sie perfekt zugeschnittenes Brautkleid.»

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