Homophobie und Transphobie ist in unserer Gesellschaft nach wie vor verbreitet. Die deutsche Fotografin Jessica Kroll-Holtmann will mit ihrem Projekt ein Zeichen für mehr Toleranz setzten, indem sie homo- oder transsexuelle Barbie-Puppen ins Zentrum ihrer Fotos stellt.
Hier inszeniert die Fotografin die Puppen vor den Kulissen Hamburgs.
Hier inszeniert die Fotografin die Puppen vor den Kulissen Hamburgs. - Instagram/Jessica Kroll-Holtmann

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fotografin Jessica Kroll-Holtmann besitzt rund hundert Barbies.
  • Sie rückt die Puppen in ein modernes Licht, indem sie sie homo- oder transsexuell ablichtet.
  • Mit dem Projekt fordert Kroll-Holtmann mehr Toleranz für diese Beziehungsform.
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Wir kennen sie als blond, perfekt gestylt, vollbusig und immer gut gelaunt. Die Rede ist von der wohl bekanntesten Puppe der Welt: Barbie.

Sie gilt als klischeehaftes Lieblingsspielzeug von Mädchen und wurde wegen ihrer überidealisierten Weiblichkeit in der Vergangenheit schon oft kritisiert.

Barbie für einmal modern

Dass das aber nicht so bleiben muss, beweist ein Projekt von Jessica Kroll-Holtmann: Die deutsche Fotografin hat sich zur Aufgabe gemacht, Barbie in ein neues, zeitaktuelleres Licht zu rücken. Sie inszeniert die Puppen dabei homo- oder transsexuell.

«Ein Fussballspiel in Bielefeld».
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«Ein Sonntagsausflug zum Hermannsdenkmal».
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«Zeit fürs Museum in Herford».
«Zeit fürs Museum in Herford».
«Das letzte Bier war schlecht oder doch Magendarmvirus...»
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«Ein wunderbarer Wintertag auf Sylt».
«Ein wunderbarer Wintertag auf Sylt».

Für mehr Toleranz

Kroll-Holtmanns Puppen sind farbig, modern und schrill. Die Fotografin – die selber eine Lebensgefährtin hat - lichtet ihre Fotomodelle in liebevoll ausgerichteten Alltagssituationen ab, mit dem Ziel, anderen Menschen die Normalität dieser Beziehungsform zu vermitteln sowie das konventionelle Bild der Barbie aufzubrechen.

Ein Projekt gegen Homophobie und Transphobie

«Ich möchte grundsätzlich zeigen, dass wir als queere Gemeinschaft niemandem in der Gesellschaft etwas wegnehmen, sondern einfach nur eine Bereicherung sind. Und dass es in der heutigen Zeit immer noch nötig ist, etwas dafür zu tun», sagt Kroll-Holtmann gegenüber «Neon».

Mit ihrem Projekt habe sie die Möglichkeit, eine Botschaft zu übermitteln: «Ich selbst habe Glück, dass ich nicht unter Diskriminierungen leiden muss. Aber es gibt viele, denen das begegnet. Deswegen dachte ich, ich mache etwas gegen Homophobie, Transphobie, für Gleichstellung, Akzeptanz, Vielfalt und letztlich auch etwas über Liebe.»

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