Fatih Akin will Gewalt als wahrhaftig und hässlich darstellen
Regisseur Fatih Akin wollte in seinem aktuellen Film «Der Goldene Handschuh» Gewalt möglichst authentisch darstellen. Gewalt in den Medien sei überpräsent.

Das Wichtigste in Kürze
- Fatih Akin will Gewalt in seinem Film «so darzustellen, dass sie wieder erschüttert».
- «Der Goldene Handschuh» sei darum «aus guten Gründen» erst ab 18 Jahren freigegeben.
Regisseur Fatih Akin wollte in seinem aktuellen Film «Der Goldene Handschuh» Gewalt möglichst authentisch darstellen. «Ich stelle die Wahrheit nach, wie immer in meinen Filmen. Ich versuche, mich an Fakten zu halten», sagte der 45-Jährige («Aus dem Nichts») im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Die Gewalt ist nicht stilisiert, sondern wahrhaftig und hässlich.» Gewalt in den Medien sei überpräsent, wir seien längst abgestumpft. «Es ging darum, Gewalt so darzustellen, dass sie wieder erschüttert.»
Das sei sicher nicht für jeden etwas; der Film sei «aus guten Gründen» erst ab 18 Jahren freigegeben. «Ich zwinge niemanden, sich das anzuschauen. Aber ich beschäftige mich auf meine Weise damit.»
Akins «Der Goldene Handschuh» über den Hamburger Serienmörder Fritz Honka hat kürzlich bei der Berlinale Premiere gefeiert und rief zwiespältige Reaktionen hervor. «Wenn du einen Film über einen Serienmörder machst, der Frauen umgebracht hat, dann musst du das auch zeigen. Das liegt in der Natur der Sache», sagte Akin, der mit dem Drama «Gegen die Wand» 2004 einen Goldenen Bären gewann. «Der Goldene Handschuh» ist die Verfilmung des mehrfach ausgezeichneten Romans von Heinz Strunk. Der Film kommt nächste Woche Donnerstag bundesweit in die Kinos.