«Kakao schmeckt und macht geistig fit.» Für diesen Slogan wurde Landliebe abgemahnt. Die Molkerei zieht ihn nun zurück.
Ein Trinkpäckchen mit Kakao steht auf einem Tisch in einer Grundschule.
Die steuerfinanzierte Förderung von gezuckertem Kakao im Schulmilchprogramm soll beendet werden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Konsumentenschutzorganisation Foodwatch mahnte Landliebe wegen Schulkakao ab.
  • Das Unternehmen entfernt nun umstrittene Werbebotschaften aus Broschüren.

Das Unternehmen Landliebe hat nach einer Abmahnung durch die Verbraucherorganisation Foodwatch eine Reihe von Werbeaussagen zu Schulkakao zurückgezogen. In einer Unterlassungserklärung, die AFP heute Freitag vorlag, hiess es unter anderem, dass Landliebe künftig auf Aussagen wie «Kakao steigert die Intelligenz und Konzentration» und «Kakao schmeckt und macht geistig fit» verzichten werde. Die Angaben seien von den Internetseiten entfernt worden, auch eine abgemahnte Elternbroschüre werde nicht mehr verteilt.

Foodwatch sprach von einer «Blamage» für die Länder Berlin und Brandenburg, denn die für das gemeinsame Schulmilchprogramm zuständige Behörde habe unter anderem mit diesen Werbeaussagen ihr Festhalten an einer Förderung von gesüsster Schulmilch in diesen Ländern begründet. Landliebe ist der grösste Schulmilchlieferant. Das Unternehmen habe «jahrelang unzulässig Märchen über die vermeintlich positive Wirkung von Schokomilch verbreitet», kritisierte Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker.

Die Organisation kritisierte auch die deutsche Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Es könne nicht sein, dass sich Klöckner einerseits für Zuckerreduktion ausspreche und andererseits hinnehme, «dass der Zuckerkonsum an den Schulen staatlich gefördert wird».

Landliebe verteidigte unterdessen, dass nicht nur Milch, sondern auch zuckerhaltiger Kakao generell Teil der Subventionierungen im Rahmen des Schulmilchprogramms ist. Nicht alle Kinder würden «den Geschmack purer Milch» mögen. Erfahrungsgemäss würden Kinder deutlich zuckerhaltigere Erfrischungsgetränke kaufen, «wenn nicht auch der Kakao subventioniert würde», gab Landliebe zu bedenken.

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