Mehr Sport, gesünder essen, mehr Zeit für Freunde und Familie: Wer kennt sie nicht, die guten Vorsätze zu Silvester? Wieso sie genauso schnell scheitern, wie sie gefasst werden, wissen Psychologen.
Laut Psychologen ist es doch möglich, seine guten Vorsätze einzuhalten.
Laut Psychologen ist es doch möglich, seine guten Vorsätze einzuhalten. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Menschen fassen zu Silvester gute Vorsätze und ziehen sie nicht durch.
  • Laut Psychologen machen wir uns nicht genügend Gedanken über die möglichen Schwierigkeiten des Lebenswandels.
  • Sie schlagen eine Drei-Schritte-Methode vor, um die Vorsätze erfolgreich zu erreichen.

Warum fassen Menschen immer wieder Neujahrsvorsätze, wenn sie sie doch wieder über Bord werfen? «Generell mögen Menschen Stichtage für einen Neuanfang: den Jahreswechsel, den Geburtstag oder den Wochenanfang», sagt Psychologe Frank Wieber von der Universität Konstanz. Warum ist dann der innere Schweinhund doch grösser? «Unser Gehirn ist auf Gewohnheitsbildung trainiert», sagt der Berliner Psychoanalytiker Hans-Werner Rückert. Wer den alltäglichen Trott durchbrechen will, muss sich anstrengen.

Wieso das so schwer ist, weiss Rückert. Er meint, dass viele Menschen sich vorher keine Gedanken darüber machen, welche Folgen ein Lebenswandel hat und was sie unternehmen, wenn Schwierigkeiten auftauchen.

Wie schafft man es, einen guten Vorsatz durchzuhalten?

Wieber empfiehlt eine Methode, die in der Wissenschaft «mentales Kontrastieren mit Wenn-dann-Plänen» oder WOOP heisst. Dabei nimmt man sich erstens ein Ziel für einen konkreten Zeitraum vor und stellt sich zweitens die schönsten Ergebnisse vor, sollte sich das erfüllen. In einem dritten Schritt überlegt man, was einen davon abhalten könnte. Danach legt man fest, wie man auf diese Hindernisse reagiert.

Die Strategie, wie man seine Vorsätze erreichen will, schreibt man nach Ansicht von Rückert am besten ganz altmodisch mit einem Stift auf ein Blatt Papier.

Noch ein Tipp um dranzubleiben

Neben einem guten Plan erhöhe Flexibilität die Aussichten auf Erfolg, hat Gesundheitspsychologin Sonia Lippke festgestellt, die seit 20 Jahren zu Verhaltensveränderungen forscht. Sprich: Wenn es zum Beispiel zu stark schneit, um zu joggen, geht man alternativ auf den Heimtrainer oder ins Schwimmbad. «Sonst macht der innere Schweinehund sofort einen Strich durch die Rechnung.»

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