Studien der Uno ergeben, dass jeder vierte HIV-Infizierte nichts von seiner Ansteckung weiss. Vor drei Jahren waren es nur ein Drittel.
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Ein junger Mann malt eine rote Aids-Schleife auf eine Wand im Kibera-Slum und schreibt in roten Buchstaben den Slogan «Avoid AIDS». - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Viertel aller HIV-Kranken wissen nicht, dass sie infiziert wurden.
  • Bei über der Hälfte der Patienten fehlt eine Behandlung oder sie war nicht erfolgreich.

Trotz Fortschritten im Kampf gegen HIV wissen Uno-Experten zufolge weltweit 25 Prozent der Infizierten nicht, dass sie HIV-positiv sind. Im vergangenen Jahr lebten rund 9,4 Millionen Menschen mit dem HI-Virus auf der Erde, ohne dies zu wissen.

2015 lag der Anteil allerdings noch bei 33 Prozent, wie ein heute Donnerstag veröffentlichter Bericht des Uno-Programms Unaids zeigt. Besonders problematisch ist demnach die Lage in West- und Zentralafrika.

Dort lebten zwar nur sechs Prozent der globalen Bevölkerung, jedoch ein Drittel der rund 9,4 Millionen Menschen, die unwissend mit HIV infiziert seien. Die Schätzungen erzielt Unaids nach eigenen Angaben durch Modellierung von Daten.

Keine oder erfolglose Behandlung

Zudem werde bei mehr als der Hälfte aller HIV-Infizierten weltweit das Virus im Blut nicht unterdrückt, so der Bericht. Das kann etwa daran liegen, dass ein Patient nicht behandelt wird oder die Behandlung nicht erfolgreich ist.

Wenn HIV nicht richtig unterdrückt wird, kann der Patient demnach das Virus übertragen und ist viel empfänglicher für Krankheiten. Bei einer erfolgreichen Behandlung kann laut Unaids das Immunsystem normal funktionieren und HIV nicht übertragen werden.

Der Bericht wurde im Vorfeld des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember veröffentlicht. Die Uno haben sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 die Epidemie zu beenden. Doch in etwa 50 Ländern nimmt die Zahl der Infizierten zu. 2017 lebten 36,9 Millionen Menschen weltweit mit HIV, im Jahr davor waren es noch 36,3 Millionen gewesen.

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