Wie Sie Ihren Lebenslauf auf eine Stelle anpassen

Eine kleine Geschichte zum Einstieg: Früher hatten alle den immer gleichen Lebenslauf, den sie überall hingeschickt haben und die Welt war in Ordnung.

Aber auf einmal begann ein Kluger, seine Bewerbung auf die jeweilige Stelle anzupassen. Die Kompetenzen, welche für den Job besonders wichtig waren, platzierte er gut sichtbar und weiter oben im Lebenslauf.

Er erhielt auffällig mehr Einladungen zu Bewerbungsgesprächen als alle andern. Diese fragten ihn: «Wie machst du das nur?»

Als er seinen Trick offenbarte, begann einer nach dem andern, es ihm gleich zu tun. Und so hat sich die Welt des Bewerbens für immer verändert.

Standard genügt heute kaum mehr. Vor allem dann, wenn eine Stelle hart umkämpft ist. Gehen Sie die Extrameile, Vorarbeit zahlt sich aus.

Das Anpassen der eigenen Bewerbungsunterlagen an eine spezifische Stelle nennt man «Kalibrierung». Wir orientieren uns daran, was der potentielle Arbeitgeber wirklich sucht – und servieren es ihm auf dem Silbertablett.

Nicht vergessen, ein Lebenslauf muss nur etwas können: Uns die Tür zum Bewerbungsgespräch öffnen.

Das Kalibrieren des eigenen Lebenslaufs (und im Übrigen auch des Bewerbungsschreibens) ist gar nicht so schwer, wenn man der folgenden simplen Struktur folgt.

Lesen Sie die Stellenbeschreibung Wort für Wort aufmerksam durch.

Erstellen Sie zwei Kategorien und ordnen Sie jedes einzelne, bedeutsame Wort der Stellenbeschreibung einer dieser Kategorien zu: (1) Fachkompetenzen und (2) Persönliche Kompetenzen.

Fachkompetenzen sind die «Hard Facts». Erfahrungen und Expertisen, die Sie belegen können. Beispiele hierfür sind Anzahl Jahre relevante Berufserfahrung in einem spezifischen Gebiet, ausgeübte Tätigkeiten, angewandte Methoden, Führungsspanne, ein Studium oder Diplom etc.

Persönliche Kompetenzen sind die «Soft Facts». Hierzu gehören eine schnelle Auffassungsgabe, kommunikative Fähigkeiten, Belastbarkeit etc.

Dass Sie «empathisch» sind, können Sie schlussendlich nie vollends beweisen und bleibt eine Behauptung. Dennoch ist es wichtig, die für die Stelle relevanten Softskills zu eruieren.

Am Ende dieser kurzen Schreibarbeit verfügen Sie über zwei saubere Listen mit den richtigen Keywords, die Sie jetzt in Ihrer Bewerbung verwenden wollen.

Sie haben nicht nur die wichtigsten Attribute und Kompetenzen übersichtlich herausgearbeitet, Sie erkennen nun auch die Schwerpunkte der Aufgabe viel deutlicher.

Wichtig: Fachkompetenzen sind in der Bewerbung praktisch immer wichtiger als persönliche Kompetenzen. Sie legitimieren den Personaler, ihr Dossier weiterzureichen.

Viele Bewerber legen einen viel zu starken Fokus auf persönliche Eigenschaften und «softe» Faktoren.

Geben Sie deswegen den gesuchten Fachkompetenzen in Ihrer Bewerbung stets mehr Gewicht als den persönlichen. Oder ganz einfach: Ihre Fachkompetenzen sind die Suppe, die persönlichen das Salz.

Noch besser wird es, wenn Sie einzelne Keywords auf Ihrer Liste mit Inhalt anreichern.

Erinnern Sie sich an konkrete Beispiele aus Ihrer beruflichen Vergangenheit, welche sich auf die Kompetenzen Ihrer Liste beziehen?

Schreiben Sie diese «Success Stories» stichwortartig dazu. Nun können Sie Ihren Lebenslauf noch wirkungsvoller gestalten und haben zusätzliches Material für ein kalibriertes Bewerbungsschreiben.

Und nicht nur das: Sie haben die perfekt passenden Statements für ein allfälliges Bewerbungsgespräch bereits im Köcher.

Wie gehen Sie vor, wenn Sie sich bewerben? Wie gehen Sie vor, wenn Sie Ihre Unterlagen anpassen? Schreiben Sie doch einen Kommentar und lassen Sie die Community an Ihrer Erfahrung teilhaben.

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Artikel verfasst von Lucas Zehnder

Lucas Zehnder (38) vermittelt und coacht seit 2012 Fach- und Führungskräften jeder Stufe und blickt hinter die Kulissen der Job-Welt.

Seit 2019 unterhält er seinen Youtube-Kanal «Lucas Training» rund um Bewerbung, Job und Karriere mit bereits über 150 Videos.