Die Faultier-Induktion ist eine Desinformationsstrategie, die zum Ziel hat, die Informationskompetenz zu schwächen.
Informationskompetenz
Die Faultier-Induktion schadet der Informationskompetenz. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Faultier-Induktion fördert Passivität und Ignoranz durch selektive Informationssuche.
  • Die Faultier-Induktion gerne durch die gezielte Manipulation von Emotionen verstärkt.
  • Gegenstrategien sind kritisches Denken, Informationskompetenz und Offenheit für Neues.
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Die Faultier-Induktion ist eine Desinformationsstrategie, bei der die Informationssuche beendet wird, sobald man zu einem passenden Schluss gekommen ist. Damit werden allerdings wichtige Informationen ausgeblendet, was wiederum die Informationskompetenz beeinträchtigt.

Man stützt sich auf ein einzelnes Argument oder eine begrenzte Auswahl an Informationen, anstatt das gesamte Beweismaterial zu berücksichtigen. Dadurch entsteht ein verzerrtes und unvollständiges Bild der Sachlage.

Verführung zur Passivität

Die Faultier-Induktion ist ein Spezialfall der Rosinenpickerei. Sobald eine Studie oder Information die gewünschte Aussage stützt, wird argumentiert, dass die Wissenschaft zum gewünschten Schluss gekommen ist. Weitere Studien oder gar ein wissenschaftlicher Konsens werden dabei komplett ausgeblendet.

Im Kern zielt diese Strategie darauf ab, die Empfänger von Informationen dazu zu bringen, sich zurückzulehnen und nichts zu tun. Die Menschen sollen in einen Zustand der Passivität und Gleichgültigkeit versetzt werden.

Vertrauensverlust und Misstrauen

Eine der Haupttaktiken der Faultier-Induktion ist die Verbreitung widersprüchlicher Informationen. Indem unterschiedliche Versionen derselben Geschichte oder Behauptung verbreitet werden, wird Verwirrung gestiftet und das Vertrauen in die Nachrichtenquellen untergraben. Dadurch werden die Menschen entmutigt, weiter nach der Wahrheit zu suchen.

Eine weitere Taktik besteht darin, gezielt Gerüchte und Verschwörungsnarrative zu streuen, um Misstrauen gegenüber etablierten Institutionen und Medien zu schüren. Indem Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Experten und offiziellen Quellen gesät werden, wird das Vertrauen in die Faktenbasis untergraben.

Emotionalität und Polarisierung

Darüber hinaus wird die Faultier-Induktion oft durch die gezielte Manipulation von Emotionen verstärkt. Es werden Inhalte entwickelt, die starke emotionale Reaktionen wie Wut, Angst oder Empörung hervorrufen. Damit werden die Menschen dazu gebracht, impulsiv zu reagieren, anstatt rational zu analysieren.

Die Emotionalität trägt dazu bei, eine Atmosphäre der Feindseligkeit und Polarisierung zu schaffen. Dadurch wird es schwieriger, sachliche Diskussionen zu führen und gemeinsame Grundlagen zu finden.

Verzerrung der Debatte

Die Faultier-Induktion führt dazu, dass Debatten verzerrt werden, da sie es ermöglicht, eine vorgefasste Meinung zu bestätigen. Die vollständige Bandbreite der verfügbaren Informationen wird nicht mehr berücksichtigt.

Dies kann besonders problematisch sein. Besonders dann, wenn es um wissenschaftliche Themen geht, wo eine umfassende Analyse aller Daten notwendig ist. Die Faultier-Induktion kann daher als eine Technik angesehen werden, die wissenschaftliche Integrität untergräbt und die öffentliche Meinung irreführen kann.

Beispiele der Faultier-Induktion

Ein typisches Beispiel für die Anwendung der Faultier-Induktion ist Folgendes: Die Existenz des Klimawandels aufgrund einer kurzen Periode kühleren Wetters zu leugnen.

Ein weiteres Beispiel könnte sein, wenn Impfgegner anekdotische Geschichten über negative Impferfahrungen hervorheben. Dies, ohne die umfangreichen wissenschaftlichen Daten zu berücksichtigen, die die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfungen belegen.

Strategien gegen die Faultier-Induktion

Die Bekämpfung der Faultier-Induktion erfordert kritisches Denken und Informationskompetenz. Es braucht die Bereitschaft, über die erste, bequeme Antwort hinaus zu suchen. Es erfordert auch die Fähigkeit, Informationen aus einer Vielzahl von Quellen zu bewerten und Glaubwürdigkeit jeder Information zu hinterfragen.

Es ist wichtig, offen für neue Informationen zu bleiben, auch wenn diese die bisherige Position in Frage stellen. Annahmen und Schlussfolgerungen sollte man immer kritisch hinterfragen und aktiv nach Gegenargumenten suchen, die der aktuellen Position widersprechen.

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