Immobilien: Wohneigentum ist für viele Junge kaum erreichbar

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Zürich,

Am Immo Talk Business von newhome gab Frédéric Pellet von Wüest Partner zentrale Einblicke in aktuelle demographische Entwicklungen und zukünftige Wohnformen.

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Laut Umfragen träumen rund 40 Prozent der unter-35-Jährigen vom Wohneigentum. Das durchschnittliche Alter der Immobilienkäufer liegt tatsächlich aber bei 48 Jahren. - depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Immo Talk Business von newhome stand die aktuelle demografische Entwicklung im Fokus.
  • Diskutiert wurde über die Generation Z und die Best Ager ab 50 Jahren.
  • Die Gen Z tritt nun in den Wohnungsmarkt ein, die Bedürfnisse der Best Ager ändern sich.

Die Wohnwünsche junger Erwachsener stehen in krassem Gegensatz zu den wirtschaftlichen Möglichkeiten. Zwar träumen laut Umfragen rund 40 Prozent der unter 35-Jährigen vom eigenen Haus oder einer Eigentumswohnung, doch die Realität sieht anders aus. Das durchschnittliche Alter von Immobilienerstkäuferinnen und -käufern in der Schweiz liegt heute bei 48 Jahren und damit deutlich über dem europäischen Schnitt.

Generation Z: Ein hoher Anspruch trifft auf eine harte Realität

Frédéric Pellet, Senior Key Account Manager bei der Wüest Partner AG, betonte in diesem Zusammenhang: „Wir beobachten eine wachsende Entkopplung zwischen dem Wunsch nach Wohneigentum und der wirtschaftlichen Realität junger Menschen. Viele junge Menschen sehen kaum noch eine Chance auf Wohneigentum und resignieren.”

Die Konsequenz: Viele junge Menschen orientieren sich um. Für 60 Prozent der unter 35-Jährigen kommt am ehesten eine Mietwohnung infrage, schlicht aus finanziellen Gründen. Nur 37 Prozent denken an den Kauf eines Hauses, und lediglich 27 Prozent ziehen eine Eigentumswohnung ernsthaft in Betracht, wie das Immo-Barometer 2024 von Wüest Partner zeigt.

Tragbarkeit bleibt ein Kernproblem

Ein Blick auf die Schweizkarte zeigt, wie begrenzt die Möglichkeiten für junge Menschen sind, überhaupt Wohneigentum zu erwerben. In weiten Teilen des Landes ist die sogenannte Tragbarkeit für unter 35-Jährige nicht gegeben. Lediglich in wenigen Regionen wie dem Jura, einzelnen Gegenden im Wallis oder im Tessin stimmt das Verhältnis von Wohnkosten und Medianlohn.

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Die Abbildung zeigt, wo das mittlere schweizweite Haushaltseinkommen der unter 35-Jährigen ausreicht, um die Tragbarkeitsrichtlinien für den Kauf einer Eigentumswohnung zu erfüllen (dunkelblau), respektive um wie viel Prozent das Einkommen über dem Durchschnittseinkommen der unter 35-Jährigen liegen müsste. - BFS

Um Wohnkosten zu senken, wären viele bereit, auf Komfort zu verzichten: Raumgrösse, ein Garten oder ein privater Parkplatz gelten als verzichtbar. Auf Mobilität, Nähe zum Arbeitsplatz, einen Balkon oder ein Kellerabteil wollen die meisten laut Immo-Barometer jedoch nicht verzichten.

Wohnen im Alter: Flexibilität statt Pflegeheim

Am anderen Ende der Altersskala verändern sich die Wohnbedürfnisse ebenso deutlich. Laut Prognosen von Wüest Partner wird die Schweizer Bevölkerung bis 2050 um rund 1,6 Millionen Menschen anwachsen, den grössten Anteil davon werden über 65-Jährige ausmachen. Besonders stark wächst die Gruppe der Menschen über 80.

Die Wohnpräferenzen dieser Altersgruppe: Weniger Ansprüche an Platz, Nähe zur Infrastruktur sowie gesellschaftliche Einbettung dominieren die Wohnbedürfnisse. Mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen bevorzugt weiterhin eine klassische Wohnung. Auch Mehrgenerationenhäuser finden vermehrt Zuspruch. Alters- und Pflegeheime hingegen werden meist erst bei gesundheitlichen Einschränkungen in Betracht gezogen: Sie bilden das Schlusslicht unter den bevorzugten Wohnformen im Alter.

Warum ältere Menschen umziehen

Die Gründe für einen Umzug im höheren Alter sind vielfältig. Am häufigsten genannt wird als möglicher Grund das Einsparen von Wohnkosten, gefolgt von einem veränderten Platzbedarf, dem Wunsch nach barrierefreiem Wohnen und einem geringeren Unterhaltsaufwand. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede, abhängig davon, ob jemand Eigentum besitzt oder zur Miete wohnt.

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Was sind die Gründe dafür, dass sie im höheren Alter umziehen möchten/ einen Umzug in Betracht ziehen? Die Befragten konnten mehrere Gründe auswählen, die Grafik zeigt, wie oft eine Option pro Gruppe gewählt. - Immo-Barometer 2024

Neben den finanziellen Aspekten rücken auch praktische Kriterien in den Vordergrund: gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe und eine hindernisfreie Umgebung gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für altersgerechtes Wohnen. So ist die Nachfrage nach altersgerechten Wohnformen besonders in urbanisierten Regionen im Mittelland und in den Städten Bern, Genf und Zürich besonders hoch.

Die Wohnrealität in der Schweiz wird zunehmend von der demografischen Entwicklung, sozialen Disparitäten und strukturellen Veränderungen auf dem Immobilienmarkt geprägt. Die Generation Z steht vor anderen Herausforderungen als die Best Ager – doch beide Gruppen eint der Wunsch nach bezahlbarem und bedarfsgerechtem Wohnraum.

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Kommentare

User #6830 (nicht angemeldet)

Die Schweiz ist vollkommen unbegründet total überteuert, und das ist von den Obrigkeiten genau so gewollt und gesteuert. Es gibt keinen einzigen plausieblen Grund dafür, warum hier alles ein vielfaches von dem kostet, was man in all unseren Nachbarländern dafür bezahlt. Jeder selber Schuld, der hier bleibt und seine begrenzte Lebenszeit für ein paar ohnehin schon Reiche aufopfert, um dann im schönen Alter, am Existenzminimum noch die restlichen Tage durchseucht bis zur Erlösung.

User #1767 (nicht angemeldet)

Und jetzt. War es für uns auch nicht trotz molochen den ganzen lieblangen Tag..!

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