Hast du eine Opfermentalität? So entkommst du ihr

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Bern,

Fühlst du dich oft machtlos und fremdbestimmt? Mit einfachen Schritten kannst du die Opferrolle ablegen und wieder selbst das Steuer übernehmen.

Verzweifelter, nachdenklicher Mann
Wer nur nach hinten schaut, verpasst den Weg nach vorn ‒ was mit einer Opfermentalität häufig der Fall ist. - Depositphotos

Kennst du das Gefühl, im eigenen Leben nur Beifahrer zu sein? Wer die Kontrolle abgibt und immer anderen die Schuld gibt, steckt schnell in der Opferrolle fest.

Allerdings kannst du das Ruder jederzeit wieder in die Hand nehmen – und selbst bestimmen, wohin die Reise geht.

Opferrolle erkennen: Subtile Anzeichen

Unbewusst rutschen viele in die Opferrolle, ohne es zu merken. Ein Warnsignal ist, wenn du für jedes Missgeschick sofort eine Ausrede findest – sei es der Verkehr, das Wetter oder andere Menschen.

Auch ständiges Rechtfertigen des eigenen Verhaltens und der Verweis auf die Vergangenheit sollten dich stutzig machen. Wer immer nur schwarz-weiss denkt und andere als alleinige Schuldige sieht, steckt oft tiefer drin, als er glaubt.

Streitendes Paar
Wer keine Verantwortung übernimmt und die Schuld bei anderen sucht, kann die Opferralle oft nicht verlassen. - Depositphotos

Besonders auffällig: Du erinnerst dich ständig an alte Verletzungen und lässt sie dich heute noch zurückhalten. Wer zudem jeden gut gemeinten Ratschlag reflexartig ablehnt, blockiert aktiv mögliche Auswege.

Verantwortung übernehmen statt Schuld abwälzen

Der erste Schritt raus aus der Opferrolle ist, eigene Fehler ehrlich anzuerkennen. Das bedeutet nicht, dich selbst fertigzumachen, sondern Verantwortung für dein Handeln zu übernehmen.

Sag zum Beispiel einfach mal: «Sorry, das war mein Fehler.» Diese Offenheit ist mutig und bringt dich aus der passiven Haltung raus.

Gleichzeitig solltest du darauf achten, nicht alles zu dramatisieren oder dich in absoluten Aussagen wie «Mir passiert immer nur Schlechtes» zu verlieren. Versuche stattdessen, differenziert auf Situationen zu blicken und auch deinen eigenen Anteil zu sehen.

Vergangenes verarbeiten und die Perspektive wechseln

Alte Wunden beeinflussen oft unser Verhalten, ohne dass wir es merken. Nimm dir bewusst Zeit, um über frühere Enttäuschungen nachzudenken – ein Tagebuch kann dabei helfen, Muster zu erkennen.

Falls du allein nicht weiterkommst, ist professionelle Unterstützung durch einen Therapeuten eine gute Option. Wichtig: Lass die Vergangenheit nicht zur Ausrede für heutiges Verhalten werden.

Junge Frau in einer Therapiesitzung
Professionelle Hilfe ist in schwierigen Fällen besonders ratsam, wenn Betroffene allein keinen Ausweg finden. - Depositphotos

Stattdessen kannst du dich fragen, was du aus alten Erfahrungen für die Zukunft lernen möchtest. So entwickelst du Schritt für Schritt mehr Eigenverantwortung.

Lösungsorientiert denken und neue Wege ausprobieren

Menschen mit Opfermentalität lehnen Vorschläge oft ab, bevor sie sie überhaupt ausprobiert haben. Versuche, dich für neue Ideen zu öffnen, auch wenn sie dir zunächst fremd erscheinen.

Frage dich aktiv: «Was kann ich tun, um meine Situation zu verbessern?» Schon kleine Veränderungen im Alltag können dich aus der Passivität holen.

Jeder Versuch, ein Problem anzugehen, stärkt dein Gefühl von Kontrolle. Und selbst wenn nicht alles sofort klappt, zählt der Schritt in Richtung Eigeninitiative.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #8824 (nicht angemeldet)

Man kann nicht nur bei sich das Problem suchen. Was ist mit Mobbing? Bin ich schuld dass ich gemobbt werde? Also.

User #1058 (nicht angemeldet)

Wenn jemand Opferung erfährt, muss es von diesen Leuten unbedingt weggehen. Täter haben viel mehr Probleme mit dem eigenen Verhalten und deshalb vergehen sich sich dann seelisch an andere.

Weiterlesen

lügnerin mit langer nase
16 Interaktionen
Alles nur gelogen?

MEHR AUS STADT BERN

Demo Bern
4 Interaktionen
Bern
2 Interaktionen
Bern
Tour de Suisse
Kanton Bern