Allgemein gilt das Dorfleben inmitten der Natur als gesünder. Doch dies muss nicht immer so sein. Es kommt stark auf die individuelle Einstellung an.
Dorfleben
Die Stadt, aber auch das Dorf haben Vorteile, die sich auf die Gesundheit auswirken. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die frische Luft auf dem Land ist definitiv gesünder als die Stadtluft.
  • Dorfbewohner leiden jedoch manchmal stärker unter Bewegungsmangel als Städter.

Die offensichtlichsten Aspekte des gesünderen Dorflebens sind die saubere Luft und die Ruhe. Während Städter unter nimmer endendem Verkehrslärm leiden, sagen sich Fuchs und Hase im Dorf früh gute Nacht. Dies sorgt erwiesenermassen für gesünderen und erholsameren Schlaf.

Dorfbewohner leiden seltener unter Allergien

Ein weiterer Vorteil für das Dorf ist das geringere Risiko für Allergien und Asthma. Dies liegt nach Ansicht von Experten daran, dass Dorfkinder schon früh mit allen möglichen Erregern in Kontakt kommen. Sie spielen im Garten, im Schmutz oder in Stallungen und gehen auf Tuchfühlung mit Kühen, Ziegen und Hühnern. Dazu atmen sie die Landluft voller Pollen ein und geniessen das Dorfleben.

Dorfleben
Im Dorfleben leiden die Bewohner oft weniger unter Allergien. - Pexels

Stadtkinder wachsen dagegen häufig in einer fast schon sterilen, keimfreien Umgebung auf. Dies führt dazu, dass das Immunsystem keinen Kontakt zu Erregern hat und nicht trainiert wird. Häufig richtet es sich dann gegen sich selbst. So entstehen Allergien und ähnliche Beschwerden wie Asthma und Neurodermitis.

Dorfleben: Die Psyche leidet unter der Stadt

Studien haben gezeigt, dass Menschen in der Stadt häufiger unter psychischen Problemen leiden. Allerdings gilt dies nicht für alle. Ausschlaggebend ist der soziale Status.

Gutverdiener, die sich das gesellschaftliche Leben mit Konzerten, Theater, Kino und Restaurants leisten können, fühlen sich in der Stadt wohl. Sie würden eher unter der Ruhe und Isolation im Dorf leiden.

Konzerte
Konzerte, Kino und Restaurants sind oft der Grund, wieso in der Stadt gelebt wird. - Pexels

Menschen, die sich die vielen Angebote der Stadt nicht leisten können, fühlen sich dagegen ausgegrenzt. Sie leiden zusätzlich unter beengten Wohnverhältnissen und einem Mangel an erholsamen Grünflächen. Entsprechend stärker sind hier psychische Probleme ausgeprägt.

Ärztliche Versorgung und Bildung

Natürlich hat die Stadt auch Vorteile für die Gesundheit. So ist die ärztliche Versorgung in Grossstädten wesentlich besser. Patienten müssen nicht monatelang auf einen Termin bei einem Spezialisten warten. Häufig sind zahlreiche Ärzte in Gehweite erreichbar.

Kinder profitieren vom städtischen Bildungsangebot. Sie können häufig zwischen mehreren Schulen wählen und auch besondere Bedürfnisse werden berücksichtigt.

Der Bewegungsmangel auf dem Land

Das Klischee kennt das aktive Dorfleben mit täglicher Gartenarbeit und Erledigungen zu Fuss oder per Velo. Leider ist dies oft eher Wunsch als Wirklichkeit.

Gerade in den höher gelegenen Regionen ist es oft kaum möglich, Einkäufe per Velo zu erledigen. Grössere Einkäufe lassen sich kaum auf diese Weise transportieren. Dazu kommt das häufige schlechte Wetter.

Stadt
In der Stadt sind viele Menschen zu Fuss unterwegs. - Pexels

So punktet hier die Stadt mit dem gesünderen Leben: Während Dorfbewohner sehr häufig das Auto auch für kurze Strecken nutzen, geht der Stadtmensch zu Fuss oder nimmt das Velo. Da sich Einkaufsgelegenheiten in der Nähe befinden, werden meist kleinere Einkäufe zu Fuss erledigt. Der eine grosse Wocheneinkauf mit dem Auto ist selten.

Letztendlich gibt es also keine eindeutige Antwort. Stadt- und Dorfleben habe beide gesundheitliche Vor- und Nachteile. So muss jeder die Entscheidung für sich treffen.

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