Fünf Portionen Gemüse und Obst sollen wir täglich essen. Aber was macht man mit den grossen und kleinen Gemüsemuffeln? Diese vier Tricks helfen.
Gemüse hände bunt Regenbogen Farbe
Vitamin-Vielfalt: Das berühmte Grünzeug kann auch bunt! - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fünf Portionen Gemüse und Obst sollte man laut WHO täglich zu sich nehmen.
  • Wer das als Herausforderung sieht, beginnt mit Routinen oder einem höheren Gemüseanteil.
  • Gesunde Ernährungsgewohnheiten kann man mit der Zeit lernen.

Eigentlich ist die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ganz einfach: Fünf Portionen Gemüse und Obst sollen wir jeden Tag essen – dreimal Gemüse, zweimal Obst. Dabei ist eine Portion die Menge, die in unsere Handfläche passt.

Was für einige Menschen ein Kinderspiel zu sein scheint, ist für andere eine Herausforderung. Wie bekommt man mehr Grünzeug in sich selbst rein – und vor allem: in das Kind?

Tipp 1: Routinen entwickeln

Routinen sind ein guter Weg, mehr Vitamine auf den Tisch und in die Bäuche zu bekommen, sagt Ökotrophologin Silke Restemeyer. «Irgendwann gehört Gemüse und Obst dann ganz selbstverständlich zu jeder Mahlzeit dazu.»

Konkret kann das bedeuten: Ins Müsli am Morgen kommt Obst, zum Sandwich gibt es Gurkenscheiben.

Ein Teller mit Rohkost taugt sowohl als Vorspeise, um den ersten Hunger zu stillen, als auch als Snack zwischendurch. Zur warmen Mahlzeit gehört immer eine Portion Gemüse, Salat oder auch beides.

Und zum Nachtisch gibt es ein Stück Obst.

Tipp 2: Gemüseanteil hochschrauben

«In viele Gerichte kann man auch zusätzliches Gemüse geben» sagt Silke Restemeyer. In kleine Stückchen geschnitten oder geraspelt kommt es in Hacktätschli. Oder zusätzlich zur Kartoffel in den Reibekuchen.

Reibekuchen Zucchetti Teller
Aus geraspelten Zucchetti lassen sich leckere Reibekuchen backen, die auch Kindern schmecken. - Mareike Pucka/biskuitwerkstatt.de/dpa-tmn

Pastasaucen kann man einfach mit mehr Gemüse zubereiten – und ausserdem die Pasta um Gemüseteigwaren ergänzen. Schon länger im Trend sind sogenannte «Zoodles», also Teigwaren aus Zucchetti, die sich einfach mit einem Spiralschneider herstellen lassen.

Eine andere Option ist Pasta aus Hülsenfrüchten. Denn Linsen, Erbsen und Bohnen können – anders als Kartoffeln – ebenfalls zu den fünf Portionen gezählt werden.

Deshalb empfiehlt sie, Pastasaucen statt mit Fleisch oder Fisch als Eiweissquelle auch einmal mit Linsen zu kochen.

Tipp 3 – Vorlieben beachten – und dennoch Verschmähtes anbieten

Doch wenn der Teller mit Rohkost weggeschoben und Gemüsestücke aus Saucen aussortiert werden, scheint alles Schnippeln vergebliche Mühe zu sein.

Gerade im Vorschulalter gibt es Phasen, in denen manche Kinder sehr eingeschränkt essen. «Das ist gar nicht aussergewöhnlich», sagt Mathilde Kersting, Professorin für Ernährungswissenschaften .

Eltern sollten dabei gelassen bleiben. «In diesen Phasen kann man einfach häufiger das Gemüse zubereiten, das die Kinder gerne essen», sagt Kersting.

Kind Giesskanne Beet Garten Gemüse
Selbst gezogen und gegossen schmeckt das Gemüse im besten Fall auch dem Kind besonders gut. - Unsplash

Trotzdem empfiehlt die Ernährungswissenschaftlerin den Eltern, verschmähtes Gemüse beim gemeinsamen Familienessen wie gewohnt auf den Tisch zu stellen:

«Wer Kindern Gemüse schmackhaft machen möchte, sollte es ihnen wiederholt anbieten, in ungezwungener Atmosphäre und ohne Drängen. Und sie loben, wenn sie etwas probieren oder sogar ein neues Gemüse in ihr Repertoire aufnehmen.»

Tipp 4 – Verstecken darf auch sein – aber nicht immer

Wenn auch das nicht hilft, ist eine letzte Möglichkeit, die Vitamine auch mal in den Gerichten zu verstecken, sagt Mathilde Kersting. Tomatensauce sei bei fast allen Kindern beliebt. Eine pürierte Zucchetti, Karotte oder Zwiebel bleibt darin oft unbemerkt.

Auch ein Kartoffelstampf kann etwa mit Selleriepüree ergänzt werden. Und im Joghurt-Dip verschwindet eine fein geraspelte Gurke.

Küche Gurke Mutter Kind Abwasch Gemüse
Obst und Gemüse gehören einfach dazu! Wer das schon als Kind lernt, hat auch als Erwachsener meist gesündere Ernährungsgewohnheiten. - Christin Klose/dpa-tmn

In Kochbüchern und im Netz finden sich viele Rezepte für süsse Kuchen mit Gemüse – vom Kürbis- oder Randen-Kuchen bis hin zu Zucchetti-Brownies.

Trotzdem sagen beide Expertinnen, dass Gemüse niemals ausschliesslich versteckt auf den Tisch kommen soll.

Denn nur wenn Kinder es bewusst immer wieder angeboten bekommen und dann auch mal probieren, lernen sie, neue Gemüsesorten zu akzeptieren.

Eine Regel, die übrigens auch für grosse Gemüsemuffel gilt. Denn auch Erwachsene können noch lernen, vielfältiger zu essen.

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